03-11-2013, 21:34
(03-11-2013, 00:16)Sinai schrieb: Ich habe einmal gehört, daß die Druiden gerne Misteln ernteten. Es gibt heute in der Krebsbehandlung eine Therapie (allerdings offizielle Schulmedizin), die auf Mistelextrakte zugreift.
Sorry, aber das ist einfach eine Falschinformation. Die Misteltherapie gehört in den Bereich der Komplementärmedizin, nicht in die Schulmedizin. Der Grund dafür ist, dass es bis heute keinen wissenschaftlichen Wirknachweis gegeben hat.
+++http://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/mistel.php
Wenn du mich fragst, sind das genau jene zweifelhafte Methoden, für die ich die Alternativmedizin verurteile, wenn sie sich nicht auf vergleichsweise harmlose Erkrankungen beschränkt. Im schlimmsten Fall fordern solche Behandlungen Todesopfer, weil aufgrund der laienhaften Kenntnislage der Betroffenen zugunsten der Misteltherapie auf eine schulmedizinische Behandlung verzichtet wird.
Zitat:Der Mythos, daß gegen das bösartige Zellwachstum ein Bio-Kraut gewachsen sei, ist dennoch nicht kleinzukriegen. Seit Jahrzehnten werden Krebskranke in den deutschsprachigen Ländern mit Mistelextrakten behandelt. Die Entdeckung der immergrünen Schmarotzerpflanze ("Viscum album") als Antikrebsmittel ("Iscador", "Helixor") geht auf den Anthroposophie-Gründer Rudolf Steiner in den zwanziger Jahren zurück. (...) Krebsexperten haben nach intensivem Studium aller bisherigen Untersuchungsergebnisse über den Pflanzenstoff den Stab gebrochen.
"Die klinische Wirksamkeit" von "Iscador", so der Schweizer Onkologe Hauser, sei "bis heute nicht gesichert". In der Literatur über die Antitumor-Wirkung des Pflanzenextrakts seien immer wieder "Daten summarisch übernommen und Schlußfolgerungen zitiert worden, ohne die Mängel der jeweiligen Untersuchung anzugeben". Erst dadurch habe, wie Hauser urteilt, das Bild entstehen können, daß Iscador "aufgrund zahlreicher Studien" gegen den Tumor wirksam sei.
Quelle: +++http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13487625.html
Eigentlich ist es doch ganz einfach: Wenn du keine glaubwürdige Quelle für die Story über das Krebsheilmittel angeben kannst, ist die Geschichte nichts wert. Denn wie du eben unter Beweis gestellt hast, bist du selbst nicht kritisch genug gegenüber Dingen, von denen du "einmal gehört" hast. Es gibt einen Haufen Scharlatanerie in der Medizin, gerade in der Krebsbehandlung, wie man übrigens in oben genanntem Spiegel-Artikel auch schön nachlesen kann. Und die Verantwortlichen hatten immer gute Argumente, sonst hätten sie ja keinerlei Erfolg gehabt - wer sagt denn, dass das bei deinen Rabbinern, die du (warum auch immer) nicht nennen willst, nicht genau dasselbe ist?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)

