(29-10-2013, 10:33)Mustafa schrieb: Die von dir genannten Praktiken wie Auspeitschen, Abhacken der Hände, die Bestrafung von Apostaten, etc. lehne ich strengenst ab, und teile die Kritik an Ländern, in denen sowas noch stattfindet.
Die Behauptung, dass Muslime sich generell für solcherlei Praktiken einsetzen würden, wird dadurch jedoch nicht richtiger.
Sie tun`s nicht generell. Das wurde von mir auch nie behauptet. Aber man muss schon sehr fest die Augen zusammenpressen, um die Renaissance religiöser Werte in der islamischen Welt nicht zu erkennen oder aber man will sie nicht erkennen. Und diese Werte werden nicht per order de mufti dem Volk aufgezwungen, nee, das Volk verlangt es und verschafft islamischem Recht durch demokratische Wahlen den Status allgemeingültigen Rechts. Es ist demnach nicht so, dass „sowas NOCH stattfindet“, sondern so, dass „sowas“ wieder in immer mehr islamisch dominierten Staaten das von europäischen Kolonialmächten eingeführte Recht ablöst. Und in Teilen (Familienrecht bei freiwilliger Anrufung) wird dieses Recht auch schon in Europa legal praktiziert – Scharia-Gerichte in GB:
+http://www.rp-online.de/politik/ausland/scharia-justiz-erobert-grossbritannien-1.2638409
Ich lehne sowas vollkommen ab. Aber das wird auch irgendwann in anderen EU-Staaten soweit sein, ändert sich da nichts in den Modalitäten für den Erwerb der Staatsbürgerschaft und damit der Zuteilung des Wahlrechts. Beginnen könnte dies bei uns mit einer Verschärfung bzw. Neuinterpretation des Blasphemie-§en und der damit verbundenen Einschränkung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auch in der Kunst (Mohammed-Karikaturen) vielleicht auch mit Unterstützung konservativer Christen, die im Hinblick auf die Trinität und irgendwelche Heilige Ähnliches erreichen wollen. Dann könnte das Gesetz über eheähnliche gleichgeschlechtliche Partnerschaften kippen, Schwangerschaftsabbruch wieder bestraft werden – auch hier wieder im Schulterschluss mit Christen - und der § 175 (Bestrafung homosexueller Aktivitäten) wieder eingeführt werden … und so fort. Alles demokratisch, weil die Parlamentarier gern wieder gewählt werden wollen, auch von den muslimischen Wählern. Und stellen die Muslime die Mehrheit der Wähler, könnten weitere Näherungen geltendes Rechts an das Fiqh realisiert werden, was auch die Wirtschaft negativ beeinflussen würde (Zinsverbot). Schritt für Schritt könnte schließlich das Fiqh eingeführt werden, wobei ich diese Einführung nicht erleben werde, meine Töchter auch nicht, aber vielleicht deren Enkel oder Urenkel, die dann vielleicht, wie eine große Anzahl anderer europäisch stämmiger Bürger zum Islam konvertieren, um ihren vom Fiqh vorgesehenen unterprivilegierten Status zu verlassen und keine Dschisja bezahlen zu müssen, Motive also, die schon bei islamischen Eroberungen viele Angehörige besiegter Völker zur Konversion veranlasst haben dürften, wohl auch in Bosnien.