12-10-2013, 13:04
(11-10-2013, 21:41)Sinai schrieb: Wenn man in der Apokalypse liest und am nächsten Tag in altbabylonischen Schriften, so bemerkt man eine unglaubliche Ähnlichkeit.Diese “unglaubliche Ähnlichkeit” vermag ich nicht zu ekennen. Allerdings steht mir im Moment nur eine stark gekürzte Ausgabe des Talmuds zur Verfügung. Daraus ein Zitat aus Sanhedrin 97 b:
Die Apokalypse ist kein Rückfall ins Judentum (obwohl das aufgrund der Aufzählung der 12 istaelitischen Stämme naheliegend wäre), sondern da wird altbabylonische Denkweise eingeschleppt.
Die Apokalypse hat dem Judentum schwer geschadet, denn es war unter Hinweis auf die genannten 12 Stämme immer wieder von einer "Jüdischen Weltverschwörung" die Rede.
Aber es ist unfair, dieses ominöse Buch den Juden in die Schuhe zu schieben.
Die Apokalypse atmet altbabylonisches Gedankengut.
Zitat:Elia sagte zu Raw Jehuda, einem Bruder Raw Sallas, des Frommen: Die Welt hat nicht weniger als fünfundachtzig Halljahreskreise, und im letzten Halljahreskreis kommt der Sohn Davids.*) Der Talmud. München 1980, S. 624-625.
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Raw Chanan, Tachliphas Sohn, schickte zu Raw Joseph: Ich traf einen Menschen, der eine Rolle besitzt, auf der mit Quadratschrift in der heiligen Sprache geschrieben ist. Und ich sagte zu ihm: Ich stand im Sold beim römischen Heer und fand sie in römischen Archiven. Und in ihr steht geschrieben: Viertausendzweihundertundeinundneunzig Jahre nach der Weltschöpfung wird die Welt verwaist. Dann sind die Kriege der Seeungeheuer, dann sind die Kriege von Gog und Magog. Und der Rest sind Tage des Messias. Und der Heilige, gelobt sei er, erneuert seine Welt erst nach siebentausend Jahren.
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Also dieser Talmud-Text strotzt nicht gerade vor Brutalität. Da klingen eine ganze Reihe von Vorhersagen im AT wie im NT weit dramatischer. Aber wenn Dir eine vollständige Ausgabe des Talmud zur Verfügung steht, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir Fundstellen nennen würdest, die zum Thema deutlicher werden. Ich habe an der hiesigen Uni leichten Zugang zum Literatur.
Übrigens ist leicht zu erkennen, dass obiger Talmudtext im Hinblick auf die genannten Zeiträume in sich widersprüchlich ist.