05-10-2013, 14:35
(05-10-2013, 14:21)Sinai schrieb: Die Einstellung vieler Touristen "Was kostet die Welt ?" trägt nicht zur Völkerverständigung bei. Der Tourist und die Touristin sollte bedenken, daß das Tadsch Mahal für ihn ein Museum ist, für die dort anwesenden Gläubigen jedoch ein Gotteshaus, wo frisch Vermählte einen Segen für ihre Ehe suchen.
Bevor man reingeht, nimmt man den Kaugummi aus dem Mund . . .
Das man sich in einem Gotteshaus respekt- und rücksichtsvoll zu verhalten hat, ist eine Sache der Selbstverständlichkeit. Und dass ein Gotteshaus kein Museum ist, aber ähnlich viele Touristen anzieht, ist natürlich ein ganz grundsätzliches Problem. Das erkenne ich gerne an. Aber was ich noch nie begriffen habe, waren die Bekleidungsvorschriften, die ja nicht nur in Moscheen aufzufinden sind.
Natürlich sollte man nicht gerade im Bikini eintreten - aber seien wir mal ehrlich, im Bikini würde man auch auf offener Straße für Verwunderung sorgen. Kleidung, die für den Alltag gut genug ist, sollte meiner Meinung nach in einem Gotteshaus ebenfalls akzeptabel sein. Sonst zieht man damit eine Grenze auf der Türschwelle des Gotteshauses, welches es von der "echten Welt" und vor allem den Menschen draußen vor der Tür abschneidet.
Und wenn ein Verstoß gegen solche Bekleidungsvorschriften zu solch wenig netten Äußerungen führt (wie bspw. "Sie hat dort nichts zu suchen", oder "der Göre tut es gut, wenn sie mal Benehmen lernen muss"), dann schließt man damit einfach jemanden aus, und zwar aufgrund eines so lächerlich oberflächlichen Merkmals wie der Kleidung. Hat Gott das wirklich nötig? Ich hoffe ja nicht. Aber Gläubige haben es hin und wieder. Und das ist nichts, was ich nur auf den Islam beziehe. Traurig finde ich es aber allemal.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)