20-09-2013, 17:09
(20-09-2013, 13:27)Mustafa schrieb:(20-09-2013, 11:33)Bankasius schrieb: Eine Lebensweise abzulehnen, die in Westeuropa erfolgreich überwunden wurde, erscheint mir nicht islamfeindlich.
Nein, aber so zu tun, als würde diese Lebensweise auf den Islam pauschal zutreffen, und mehr noch: als hätten Muslime in Europa die Absicht, solch eine Lebensweise einzuführen.
Den "aufgeklärten" Islam findest du z.B in Bosnien, wie bei den meisten in Europa lebenden Muslimen.
Bosnien kenne ich nicht ausreichend, um mir ein Urteil über die Ausübung der Religion der islamischen Mehrheit dort zu machen. Aber m.M.n. müsste der Islam jeder sunnitischen Rechtsschule und der der 12er Schiiten erst Abstand nehmen von seinem bisher dominierenden Verständnis, dass der Koran den Willen eines gedachten Gottes und Schöpfers wörtlich wiedergibt und dass das Leben Mohammeds, wie es die Sunna in angeblich gut bezeugten Hadithen überliefert, heute noch Vorbild für die Muslime sein könnte. Das würde ein modernes Verständnis auch dieser Religion fördern und das Mittelalter ebenso Vergangenheit sein lassen, wie das im Christentum der Fall ist. Nur daran scheint es auch bei sehr vielen europäischen Muslimen zu happern, betrachtet man Umfrageergebnisse in GB und F, wonach in Europa geborene junge Muslime zu einem hohen Prozentsatz z.B. das Scharia-gerechte Todesurteil für ehemals islamische Apostaten begrüßen würden (in GB mehr als 40%, in F auch nicht viel weniger).
Der Islam ist m.E. zweifelsfrei eine Religion, aber ebenso auch eine Ideologie, die Gläubige und Ungläubige über einschlägige Gesetze zur Unterwerfung unter islamische Vorstellungen erziehen will.
Im Übrigen mag es durchaus sein, dass ein Großteil der in D ansässigen Muslime heute nicht das Weltkalifat herbeisehnt. Aber wer gibt uns die Gewissheit, dass diese gegenwärtige Einstellung nicht kippt und eine irgendwann aufgrund des demografischen Wandels durchaus möglich erscheinende islamische Mehrheit in D nicht versuchen wird, Schritt für Schritt das einzuführen, was immer mehr Staaten des Dar al-Islam einführen - nämlich das islamische Recht. Selbst die seit Mustafa Kemal, dem Atatürk, m.E. mustergültig verfasste Türkei scheint sich unter ihrer gegenwärtigen Regierung zunehmend alten islamischen Vorstellungen zu nähern.