20-09-2013, 08:58
Das mag durchaus sein, zumal die Ägypterinnen ab dem 7 Jh vC bis zum Beginn der Griechenherrschaft ihre Eheverträge selbst abschlossen, also durchaus in zeitlicher Relevanz zum Entstehen des Textes der Geschichte der Brautwerbung Abrahams für Isaak.
Zitat:Auch im Eherecht zeigt sich die starke Stellung der Ägypterinnen. Eine große Rolle in der Überlieferung spielen private Eheverträge. Es sind Papyrusfunde, die bis in die 22. Dynastie zurückgehen (um 900 v.Chr.) und dann in immer größerer Zahl gefunden worden sind. Das ist auch die Zeit, für die zum erstenmal die Möglichkeit einer Scheidung nachgewiesen ist, um die es regelmäßig auch in diesen Eheverträgen geht. Sie werden abgeschlossen zwischen dem künftigen Ehemann und seinem Schwiegervater, seit dem 7. Jahrh. v. Chr. auch mit seiner künftigen Frau, und regeln ihre Versorgung nach der Scheidung. Zu diesem Zweck verspricht der Mann ihr eine meist fiktive Frauengabe. Erst bei der Ehescheidung wird sie wirklich geleistet, oft verbunden mit einer Art Zugewinnausgleich. Das Ganze wird verstärkt durch eine Sicherungsübereignung des gesamten Vermögens des Mannes an die Frau, wodurch ihm oft eine Scheidung praktisch unmöglich geworden sein wird. Im Übrigen, immer ein sicheres Indiz für die bessere Situation von Frauen, in Ägypten können sie auch selbst die Scheidung erklären, wie der Mann, im Gegensatz zu Mesopotamien.
Quelle: U. Wesel, Geschichte des Rechts, Verl. Beck, 97f.
MfG B.