06-09-2013, 17:20
(06-09-2013, 13:42)dalberg schrieb: Der einfachste Erklärungsversuch, dass kein personaler Schöpfergott existieren könnte, wird als unerträglich abgelehnt. Plötzlich ein Leben ohne transzendenten Sinn, ein Leben ohne Halt unter den Füßen, ein Leben ohne den süßen Traum von einem "liebenden Gott"!?!?Man muss das doch nicht so abfällig formulieren! Die Geschichten von Gott und seinem Volk sind "mythologische Literatur". D. h. Menschen fühlen sich geborgen in diesen Geschichten. "Sinn", das wissen die Meisten, ist eine sehr relative Beziehung des Individuums zur Welt (menschlich, Natur, Geographie, Universum). Diese ist weitgehend selbstbestimmt. Es macht doch nichts, wenn der Mythos dabei Hilfestellung anbietet?
(06-09-2013, 13:42)dalberg schrieb: Den radikalen Verzicht auf Gott trauen sich diese hartnäckigen sog. Atheisten. Aber die sind ja wohl vom Teufel besessen, dem Gott laut Bibel in dieser Welt viel Macht verliehen hat.Das ist aber eine sehr seltene Randerscheinung, die natürlich von Atheisten sehr kritisch (teils feindlich) beäugt wird.
(06-09-2013, 13:42)dalberg schrieb: Wären wir Menschen nur von "Ratio" bestimmt, dann gäbe es wohl mehr von diesen Atheisten. Aber nicht jeder kommt mit seinem bisschen Vernunft gegen eine Welt von inneren Ängsten an. Und vom Glaubenszweifel bis zur Verzweiflung ist ein kurzer Weg. Gläubige, wehret also schon den Anfängen!Glaube und Vernunft schließen sich nicht aus, im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Vernunft, das menschliche Beziehungsgeflecht glaubend zu durchdringen, also seine unvermeidlichen Regeln in Form von "inneren Überzeugungen" zu transportieren. Was wir alle befürchten, ist die ideologische Instrumentalisierung traditioneller Glaubensinhalte durch irgendwelche Partikularinteressen (z. B. das Einüben von Befehl und Gehorsam).
Natürlich sollte man dem Schöpfer keine Eigenschaften zuordnen, die nichts mit der Aufgabe von Tradition und Mythos in der menschlichen Gesellschaft zu tun haben. Der Schöpfer schafft keine Krebskrankheit, sondern er stellt uns - in dieser Deutung die Welt zur (begrenzten) Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

