01-09-2013, 23:20
Zitat:Wenn hier auf einmal 4-5 Millionen Hindus rumlaufen würden, würden die Christen eben gegen die Hetzen, austauschbar.Das glaube ich nicht. Damit hätten die Alteingesessenen (also Christen und Säkularisten) weniger Probleme. Der Hinduismus ist für Europäer viel exotischer. Er ähnelt aber (zumindest oberflächlich betrachtet) dem Buddhismus, und der steht spätestens seit der Beliebtheit des Dalai Lama im Westen hoch im Kurs. Negative Aspekte werden da gar nicht so stark empfunden.
Der Islam dagegen ist dem Christentum eigentlich sehr ähnlich. Das sieht man nicht zuletzt in diesem Forum, wo sich sowohl die sehr traditionell denkenden Christen und Muslime wie auch die gemäßigten Christen und Muslime gar nicht so sehr unterscheiden. Vielleicht werden deswegen die Unterschiede (wie die Rolle Jesu oder unterschiedliche Speisesitten) auch so extrem betont.
Das, was man hier im Westen von dem Islam mitbekommt, ist eine sehr traditionelle Lebensweise, sowohl, was viele Muslime hier betrifft (wie Kopftücher auch bei Schulmädchen), als auch, was man aus vorwiegend muslimischen Ländern hört (Beispiel: Umorientierung des Iran nach dem Sturz des Schahs). Natürlich liegt das auch daran, dass z.B. die türkische Frau mit Kopftuch au der Straße sehr viel mehr auffällt als ihre Landsmännin mit moderner Frisur.
Das erinnert die Christen sehr an das europäische Mittelalter, in dem sich das Christentum von seiner schlechtesten Seite gezeigt hat. Da kommt es dann automatisch zu einer negativen Einstellung. Nicht, obwohl, sondern gerade WEIL Islam und Christentum sich gerade in ihrer fundamentalistischen Ausprägung eigentlich sehr ähnlich sind.

