25-07-2013, 12:16
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: was wäre jetzt die "abfällige Bemerkung"?Nun ja, "Schwadronieren" oder "sinnleeres Drumherum-Reden" hat eben auch eine persönlich beleidigende Ebene. Drück dich halt sachgerecht aus. Eine Auskunft kann durchaus unvollständig sein. Wir sind hier alle keine Philosophen, und die Beiträge sollen nicht zu ausführlich werden. Daher muss es auch mal "Angedachtes" tun.
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Ideale, wie Mustafa sie hier eingeführt hat, bestimmen doch andauernd unser Verhalten. Es wäre viel zu mühsam, im Dialog ständig neue Vorstellungen zu entwickeln und zu vereinbaren?!
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: entschudige bitte, aber wo und wozu vereinbaren wir denn - und noch dazu "andauernd" - etwas, das von vornherein für nicht erreichbar halten?Richtig, hast du. Aber für mich und andere waren die "Idealismen" eigentlich ausreichend. Eine Aufzählung der dahinter stehenden Vorstellungen, angefangen z. B. bei der Höflichkeit war für mich im Grunde entbehrlich.
nicht in meiner welt. sonst wäre ich unter anderem ruckzuck meinen job los
ob damit aber etwa " zielvorstellungen, denen man möglichst nahekommen will" gemeint sind, habe ich doch explizit gefragt
Auf die Strategien im Job bezieht sich das Ganze nur, soweit die zwischenmenschliche Seite, die Sozialkompetenz tangiert wird.
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: du traust ihm also auch nicht zu, darauf eine antwort zu haben?Doch natürlich. Andererseits sehe ich auch immer deinen recht gewöhnungsbedürftigen Fragestil, der bockig macht, statt zu einer Antwort einzuladen.
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: ja, ideale leiten uns. aber doch bitte selbst gesetzte, nicht als durch einen philophen als vorgebliches sprachrohr eines "allvermögenden moralischen Wesens als Weltherrscher" dekretierte"selbst gesetzt" sind die wenigsten Vorstellungen des sozialen Miteinanders. Und Kant ist ganz sicher nicht das Sprachrohr eines Gottes - auch nicht unter der Prämisse, die Bion zitiert.
Ich bin eher der Meinung, Kants Gedankengang zeigt deutlich auf, wohin Idealisierungen in letzter Konsequenz führen. Und dass Idealisierungen nicht der Weisheit letzter Schluss sind, dürfte sich auch in Kants Werken irgendwo finden, sonst bei den vielen Schriften seiner philosophischen Kindeskinder, wenn ich seine Kritiker mal dazu rechne. Und nein, mir ist ein dazu schlüssiger Artikel im Augenblick unbekannt. Vielleicht hat Bion etwas im Hinterkopf oder sonst wer?
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: aber gerade von "vereinbarung" ist doch bei kant nicht die redeDas sehe ich anders. Philosophie ist nichts anderes als ein Gedankengang, der auch anderen einleuchten soll. Wenn er das nicht tut, regt er wenigstens dazu an, eigene Vorstellungen zu entwickeln und dafür zu werben. Jeder veröffentlichte (sinnvolle) Text ist ein Werben für "Vereinbarungen". Bei sachlich exakten Berichten ist die Überzeugung quasi "eingebaut".
(24-07-2013, 19:49)Ekkard schrieb: Hier ist es so, dass es sich um Vorstellungen handelt unter anderem von Höflichkeit, von gegenseitiger Achtung, von Liebe, von Gerechtigkeit, von der Ausübung von Macht oder Wortgewalt
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: das hat doch mit der von mir aufgeworfenen frage nach dem " "ideellen begriff" überhaupt nichts zu tunDann drücke dich halt selbst deutlicher aus! Das Wort "Idealismen" beinhaltet für mich eindeutig alles, was wir an Vorstellungen für unser soziales Miteinander entwickelt haben, bis hin zu den Methoden der exakten Wissenschaften (die ich nun nicht auch noch aufgezählt hatte).
Das "allvermögende moralische Wesens als Weltherrscher" ist Kants Ausdruck für eine Setzung (quasi Selbst-Vereinbarung) zur moralischen Selbstverpflichtung. Verantwortung impliziert die Antwort auf moralische Fragen gegenüber einer Instanz.
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: da war nichts "gegeben", kant hat das lediglich behauptet oder sich so vorgestelltNun ja, Kant ist immer vom Individuum ausgegangen: Handle stets so, dass die Maximen deines Handelns für alle gelten können. Also muss man konsequent eine innere Ursache setzen - so sagt er. Die Frage, ob dir solche Überlegungen etwas bringen, ist nicht relevant. Du kannst das Ganze ignorieren oder dich auf andere Überlegungen stützen.
und natürlich kann eine " Institution menschlicher Natur Moral begründen". die mag nicht "idealisiert" sein, aber wozu auch?
was bringt mir eine de facto nicht erreichbare idealisierte moral, außer permanentem schlechten gewissen?
(24-07-2013, 22:48)petronius schrieb: es hat vor allem keinen sinn, ... jeden, der diese sicht nicht teilt, als philosophischen analphabeten oder ähnliches abzuqualifizierenMir ist dann wohl entgangen, dass dies jemand getan hat. Na gut - ihr habt euch gegenseitig geärgert! Über solchen Hickhack lese ich gerne hinweg.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

