24-07-2013, 19:28
(24-07-2013, 08:56)Mustafa schrieb: Kant hat einfach konsequent zu Ende gedacht, und dabei kein Detail ausgelassen.
Diesen Hoheitsstatus finde ich doch etwas übertrieben. Er musste zwangsläufig Details auslassen, da viele heutige Kenntnisse damals ja noch nicht bekannt waren.
Zu nennen sei hier die Evolution, welche dem Menschen ihre Stellung als Krone der Schöpfung aberkennt und damit unweigerlich auch Götter und Moralgeber (auch wenn sie nur theoretisch gesetzt werden) in Frage stellt bzw. die Frage aufwirft, ob Annahmen wie transzendente Moralgeber überhaupt noch legitim sind.
Denn wenn der Mensch sich nicht mehr als Mittelpunkt allen seins definieren kann, muss er sich auch fragen inwiefern eine transzendente Idee die genau das tut (also den Mensch als Besonderheit hervorhebt) überhaupt noch gerechtfertigt ist.
Und dies führt dann auch zu der Frage, ob Moral nicht auch über andere Aspekte, fern der Transzendenz gebildet werden kann. Nennen möchte ich hier beispielhaft: Vernunft, Egoismus, Empathie...
(24-07-2013, 08:56)Mustafa schrieb: Das beginnt schon mit Fragen, was wir über die Welt wissen können.
Ein ehrliches Zugeben, dass man eben nicht alles weiß (und vieleicht auch nie wissen wird) ist imho einer gesetzten, aber beweislosen Antwort vorzuziehen.
