20-07-2013, 22:50
(20-07-2013, 22:31)Gundi schrieb:(19-07-2013, 13:42)Bion schrieb: Was meint Kant denn nun tatsächlich mit diesem Satz?
Kant ist imho der Meinung, dass Moral nur verbindlich sein kann, wenn sie durch eine übergeordnete Instanz quasi gegeben wird. Für ihn benötigt der Mensch eine Vorgabe, die sozusagen über ihm steht und somit transzendent ist
du siehst das anders. mustafa?
(20-07-2013, 22:31)Gundi schrieb: Da er jedoch die Existenz einer solchen Instanz als nicht beweisbar anerkennt, sagt er dass der Mensch sich eben dennoch eine solche Instanz setzen muss.
Eben aus der Notwendigkeit, dass nur so eine verbindliche Moral überhaupt entstehen kann.
Diese Erkenntnis ist keine schlechte, hat Religion doch immer schon als Moralgeber gedient und damit auch Gruppen innerlich gestärkt.
nachvollziehbar
warum aber muß moral für alle verbindlich sein?
das ist der knackpunkt. eine solche "gesetzte instanz" ist eben nur genau das - von irgendwem gesetzt. warum sollte sich jemand darauf verpflichten?
(20-07-2013, 22:31)Gundi schrieb: Man darf jedoch nicht den Fehler machen, eine solche Ansicht absolut zu setzten und daraus eventuell eine Notwendigkeit von Religion auch für die Zukunft begründen zu wollen
das genau ist der punkt, wo der frosch ins wasser springt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

