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Was kann die Kirche tun, um bei den Menschen beliebter zu werden?
#32
Olaf:

Bei der Scheidung irrst du dich. Die ist laut den Evangelien nur (dem Mann) erlaubt, wenn die Frau fremdgeht (obwohl an einer anderen Stelle auch die Möglichkeit aufgeführt wird (ihm selbst oder zumindest dem damaligen Leser also denkbar ist), dass eine Frau sich scheiden lässt). Und wenn es doch zur Scheidung kommt, muss jeder für den Rest seines Lebens allein bleiben. Was bedeuten würde, dass man auch bei einem gewalttätigen Partner ausharren müsste.

Also ist nicht jede einzelne Lehre Jesu für den einzelnen sinnvoll und befolgenswert. Genauso wie es ein Fehler wäre, seinem Kind beibringen zu wollen, wenn es von anderen attackiert wird, die andere Wange hinzuhalten, denn das würde nur dazu führen, dass es noch schlimmer behandelt würde und den Gewalttätigkeiten unter Kindern Tür und Tor geöffnet würden.
Beide Gebote waren vielleicht nicht richtig von Jesus durchdacht.

Was den Papst betrifft, hätte Jesus an so etwas wahrscheinlich nicht einmal im Traum gedacht. Schließlich war er davon überzeugt, dass das Reich Gottes (also auch das Welt-Ende) noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger anbrechen würde, also binnen weniger Jahrzehnte. Da hätte es keine Leitung über die Jahrtausende gebraucht.
Und wer der Größte sein wollte, sollte den anderen dienen und sich nicht "Vater" nennen lassen.

Neben aus psychologischen und humanitären Gründen eher abzulehnenden Lehren kommt noch etwas anderes hinzu, wenn man (was ich eigentlich richtig finde) nur das akzeptieren wollte, was Jesus selber wollte:
Man weiß nicht genau, was das ist. Er hat ja selbst nichts aufgeschrieben (und wenn er es hätte, wüsste man nicht, ob es wirklich authentisch ist), sondern alle seine Worte und Lehren wissen wir nur aus den Aufzeichnungen von Leuten, die ihn selbst nicht mehr persönlich gekannt haben. Und schon diese widersprechen sich manchmal.


Bleibt höchstens als Konsens,
- dass Jesus wahrscheinlich mehr Menschlichkeit im Umgang miteinander wollte,
- dass er der Meinung war, dass die Gebote Gottes ursprünglich so gedacht waren, dass sie dem Menschen nützten, statt ihm lästig zu sein (erkennbar an seiner Einstellung zum und sein Verhalten am Sabbat)
- und dass ihm anscheinend sehr an der Re-Integration von (u.a. durch Kollaboration mit den Römern dazu gewordenen) Außenseitern gelegen war.

Das ist immerhin schon einiges, was die Kirchen vorleben könnten. Mit dem zweiten Punkt scheint zumindest die katholische Kirche Probleme zu haben.


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RE: Was kann die Kirche tun, um bei den Menschen beliebter zu werden? - von Lelinda - 19-05-2013, 09:57

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