(01-04-2013, 16:47)Vitoria schrieb: Ich habe einige Bücher zum Thema bei mir zu Hause, außerdem einiges davon im Kopf, und brauche daher nicht zu googeln.Ja es stimmt das sie das Wissen der Römer und Griechen gesammelt und aufgeschrieben haben. Aber sie haben das Wissen auch weiterentwickelt.
Die arabischen Muslime haben zunächst einmal das Wissen vor allem der Griechen, Perser und Inder kennenlernen müssen, bevor sie - größtenteils einsprachige Barbaren - selbst irgendetwas derartiges auf die Beine stellen konnten. Da sie einsprachig waren, brauchten sie zur Übersetzung andere, nämlich Christen (Syrer), Juden und Zoroastrier (Perser). Ein Teil der christlichen und zorastrischen Übersetzer ist auch konvertiert. Um 900 erst war das Übersetzungswerk vollendet. Es waren auch diese Übersetzer, die das Arabische erst zu einer Wissenschaftssprache machten. Auf diesen Übersetzungen fußen die sogenannten arabischen bzw. muslimischen Wissenschaften. Sogenannt, weil das einzige gemeinsame Merkmal die arabische Sprache war. Ihre Protagonisten waren zunächst wiederum vor allem Syrer und Perser, denn die Übersetzer waren zugleich Wissenschaftler. Sonst hätten sie gar nicht übersetzen können. Allmählich kamen erst muslimische Araber hinzu. Und die herausragendsten von ihnen waren übrigens große Ketzer, wie z.B. ar-Razi.
(01-04-2013, 16:47)Vitoria schrieb: Währenddessen lebten wir mitnichten auf den Bäumen, sondern dazwischen. Das Wissen verkümmerte in Europa, aber nicht so gründlich, wie gern behauptet und zwar besonders gern von Muslimen. Es gab eine "karolingische Renaissance", in der alles gesammelt wurde, was an antikem Wissen noch verfügbar war. Auf diese Weise überlebten einige grundlegende Kenntnisse der Medizin und der Philosophie. Während des gesamten Mittelalters gab es immer wieder fruchtbare Kontakte zu Restbyzanz.Ok die Runde geht an dich.
Es tut mir leid, es so harsch sagen zu müssen, aber das ist Unsinn. Wissen kann man nicht rauben, sondern nur übernehmen. Es ist ja beim Gebenden nicht verschwunden, wenn man es nimmt. Nach Deiner Vorstellung haben dann ja auch die muslimischen Araber den Byzantinern, Persern und Indern ihr Wissen geraubt.
Aber wir sollten ihnen ihre Leistung anerkennen, wir verlieren doch nichts dabei.
(01-04-2013, 16:47)Vitoria schrieb: Auch das ist falsch. Als die Europäer muslimische Länder kolonisierten, waren sie aufgrund eigener Unfähigkeit (ich kann das bei Bedarf näher ausführen) bereits seit Jahrhunderten von jeglicher wissenschaftlicher und technischer Entwicklung abgetrennt. Der tunesische einstige Staatspräsident Bourguiba hat das mal sehr treffend formuliert. Er sagte: "Wir sind nicht schwach, weil wir kolonisiert wurden, sondern wir wurden kolonisiert, weil wir schwach waren."So wie ich das eben gelesen habe, gab es zwei Gründe:
1. Erbfolgekriege in Bagdad, was halt ein Land schwächt, vor allem wenn man in Folge dessen Angriffen auf Randregionen nicht wahrnimmt.
2.Hat man den Feind, die Europäer unterschätzt, die vermutlich schon längst in Sachen Forschung aufgenommen hatten.
(01-04-2013, 16:47)Vitoria schrieb: Ich halte nichts von Youtube-Filmchen und noch weniger von Wundern. Deshalb sage mir doch bitte hier, was die Kirche an Wissen versteckt haben soll - da tut sich ja womöglich ein neues Forschungsgebiet auf.Ich da auch erst mal googeln, das ich andere Quellen finde.
[Quoting-Tag repariert./Ekkard]
Bismi llahi l-rahmani l-rahim

