(31-03-2013, 20:57)petronius schrieb: wer würde als freund von gurkensalat auf die idee kommen, seinen nachbarn abzulehnen oder gar zu bekämpfen, weil der keine gurken mag und lieber tomatensalat ißt?
Was aber, wenn der Gurkensalat-Esser sich einbildet, dass man unbedingt Gurken essen müsse, um nicht an Mangelerscheinungen zu sterben? Wenn dieser sich deshalb Sorgen um den Nachbarn macht, weil der nie Gurken isst, und ihn darum unbedingt überreden und notfalls mit Gewalt zwingen will, Gurken zu essen? Mit der zwar unsinnigen, aber aus seiner Sicht verständlichen Annahme, dass der Nachbar sonst sterben würde und er ihn hätte retten können, weil er angeblich genau Bescheid wusste?
Wenn der Nachbar genauso überzeugt vom Gesundheitswert seiner Tomaten sein sollte und aus dem gleichen Grund den Gurken-Nachbarn dazu drängen wollte, Tomaten zu essen, die nun dieser nicht mag, kann aus von beiden Seiten gut gemeinten Rettungsversuchen schnell ein richtiger Kleinkrieg entstehen. Tatsächlich bekämpfen sich ja manche Nachbarn wegen Lappalien wie Zäunen oder Gartenzwergen.
In einem solchen Fall hilft eben nur die Aufklärung beider durch einen dritten, der ihnen klar machen kann, dass man sowohl Gurken, als auch Tomaten essen kann, dass man aber auch problemlos ohne sie leben kann. Und dann könnten sie sich vielleicht sogar bei einem Nachbarschaftsfest treffen, und jeder bringt seinen Salat mit.
