22-03-2013, 19:45
(22-03-2013, 18:41)Noumenon schrieb:(21-03-2013, 22:29)Glaurung40 schrieb: Empfinde das eigentlich nicht als Kränkung in einer Welt zu leben, die prinzipiell erst einmal "sinnleer" bzw. nicht auf uns oder (wenn dir das lieber ist) auf Leben ausgerichtet ist. Den Sinn können wir uns ja selbst geben.Oh, erzähl' das mal bspw. den ca. 6000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland, welche jedes Jahr an lebensverkürzenden Krankheiten krepieren...
Von den ganzen unzähligen Opfern von Naturkatastrophen, Diktatur, Krieg, Terror, Sklaverei, Missbildungen, prekärer Armut usf. ganz zu schweigen.
Theodizee-Problem schon vergessen? Ist das Leid und Elend plötzlich aus der Welt geschafft, weil Gott nun tot ist? Oder ist das halt so'ne Art 'Kollateralschaden', damit eine Minderheit wie die Maden im Speck leben und ein erfülltes, sinnvolles Leben führen kann?
Ähm, richtig, das wird aber auch nicht dadurch besser, dass man den Kindern sagt, ihr seid Teil eines großen Ganzen, es wird schon einen Sinn haben dass ihr tödlich erkrankt seid und sterbt, weil wir als biologische Existenz den Kosmos quasi erschaffen ? Solche Dinge passieren eben ohne ersichtlichen Grund. Shit happens. Das schließt ja nicht aus, dass man, sollte man in ein solches Schicksal involviert sein, mit hilft das Leben der Betroffenen noch so erträglich wie möglich zu machen.
Elende Verhältnisse werden nur besser, wenn man was dagegen tut. Den Opfern von Naturkatastrophen hilft, Armut bekämpft, Überbevölkerung stoppt, die Medizin Fortschritte macht um Kranken zu helfen. Hier mit zu helfen stiftet wohl auch Sinn oder nicht ?
Naturkatastrophen verhindern können wir nicht, auch nicht, das es meistens die trifft, denen es eh schon schlecht geht. Kann da nur auf das oben geschriebene hinweisen.
Die Wunschvorstellung in einem auf biologische Wesen ausgerichteten Universum zu leben hilft aber keinem konkret weiter.
Jemand der es gut findet nur auf seinen eigenen Vorteil zu schauen, alle hintergeht und sich auch sonst benimmt wie ein A...loch, wird das tun, ob er jetzt einen höheren Sinn erkennt oder nicht. Gibt's genug Beispiele. Es ist nur die Frage, ob das in einer sozial ausgerichteten Art wie der unseren auf Dauer empfehlenswert ist. Das es doch so oft für viele funktioniert hat komplexe Gründe, die auch damit zu tun haben, dass wir Weltbevölkerungsmässig aus den Nähten platzen.
Eine Welt in der die meisten Menschen so gut wie möglich leben können ist mir aber auf jeden Fall lieber, als ein "allle" gegen "jeder" Szenario. Ich denke mal, das geht den meisten so. Darauf hin zu arbeiten liegt im Eigeninteresse jedes einzelnen, aus vielen Gründen.

