20-03-2013, 00:01
(19-03-2013, 22:35)Artist schrieb:(19-03-2013, 18:59)Lelinda schrieb: Wenn man die Evangelien wörtlich nimmt, wurde Judas von Gott ausdrücklich dafür auserwählt, um Jesus zu verraten
(19-03-2013, 18:59)Lelinda schrieb: Das ist überhaupt nicht zu vergleichen. Wenn du den Umgang mit den „Hexen“ mit Jesu Verhalten vergleichen willst, nimm lieber die Geschichte mit der Ehebrecherin. Nur da geht es um einen juristischen Fall, wo Jesus als Richter gefragt ist.
? Zu Eins - es geht ja um den Umgang und nicht wer der Auserwähte ist und was er tun soll...
Was nützt es Judas, wenn Jesus trotzdem freundlich mit ihm umgeht (solange beide noch leben), nach dem Tod aber trotzdem die große Abrechnung kommt - obwohl Judas bei seiner Tat nicht nach seinem freien Willen gehandelt hat, sondern von Gott gelenkt wurde?
Gottes Verhalten ist in dieser Geschichte vergleichbar mit seinem Verhalten gegenüber den Ägyptern in der Moses-Geschichte, wo er (was ja dort ausdrücklich betont wird) selbst bewusst dafür sorgt, dass der Pharao die Israeliten nicht ziehen lassen will, gleichzeitig aber wegen dieses Verhalten des Pharaos Plagen über das Land schickt. Natürlich ist die alttestamentarische Geschichte schlimmer, weil dort zig Unbeteiligte betroffen sind. Trotzdem treibt Gott in beiden Fällen ein böses Spiel mit dem Betroffenen (hier Judas, dort der Pharao): Er zwingt ihn zu einer falschen Handlung und straft ihn dann dafür.
Daran ändert auch ein noch so freundliches Verhalten von Jesus (den man quasi als Beteiligten an diesem Spiel ansehen muss) gegenüber Judas nichts.
(19-03-2013, 22:35)Artist schrieb: Zu Zwei - Egal welche Story du als Beispiel nehmen möchtest. Nächstenliebe ist Nächstenliebe, welche Form das annimmt, welche Geschichte das im Hintergrund erzählt, das kann durchaus unterschiedlich sein. Verstehst du? Ob das mit der Ehebrecherin mehr Paralelen hat oder nicht, nur weils da um Frauen geht, das ist für mich ein irrelevantes Detail, das nichts aussagt jetzt und den Kontex völlig ignoriert.
Ob es um Frauen geht, spielt doch gar keine Rolle (es gab auch Männer, die als Hexer hingerichtet wurden). Dass die Ehebrecherinnen-Geschichte besser zum Vergleich geeignet ist, liegt daran, dass es sich dabei um einen Justizfall handelt. Genau wie bei den mitttelalterlichen Hexenverbrennungen, wo das Opfer in den meisten Fällen von einem Gericht verurteilt wurde.

