22-02-2013, 16:43
(22-02-2013, 08:19)Noumenon schrieb: Darf ich deinen Wissenstand in puncto Naturwissenschaft hinterfragen...?
Ich zitiere mal...
"Die Quantenphysik hat eine neuerliche Diskussion darüber ausgelöst, ob die Welt fundamental deterministischen oder im innersten zufälligen Prinzipien gehorcht. Die experimentell nachgewiesene Verletzung der Bellschen Ungleichung impliziert, dass die Natur auf mikroskopischer Ebene nicht durch eine realistische und lokale Theorie beschrieben werden kann. Dies bedeutet, dass das Ergebnis eines Experiments selbst bei Kenntnis aller lokalen Gegebenheiten im Allgemeinen nicht exakt vorhergesagt werden kann und dementsprechend auch verschiedene Konsequenzen aus identischen Ausgangssituationen folgen können. So ist es beispielsweise nicht möglich den exakten Zeitpunkt des Zerfalls eines Atomkerns zu bestimmen, und zwar nicht weil noch Eigenschaften des Kerns unbekannt wären, sondern weil keine (lokalen) Ursachen existieren. Im Rahmen der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik spricht man daher von einem objektiven Zufall." (Wiki, Zufall)
Im Rahmen der Kopenhagener Deutung, wohlgemerkt. Es gibt jedoch auch andere Interpretationen - wie etwa die De-Broglie-Bohm-Theorie - welche einen deterministischen Ansatz verfolgen.
Weiters (Feinabstimmung, Multiversum...):
"Außerdem hat unser Universum die bemerkenswerte Eigenschaft, dass die physikalischen Konstanten just passende Werte haben, um komplexe Strukturen und insbesondere Lebensformen zu ermöglichen. Wie prominente Theoretiker behaupten, liefert das Multiversum eine gute Erklärung für diesen scheinbaren Zufall: Wenn in einer genügend großen Menge von Universen alle möglichen Werte vorkommen, müssen gewiss irgendwo lebensfreundliche Bedingungen herrschen. Wir leben eben in einem Universum, das unser Dasein ermöglicht – andernfalls gäbe es gar keine Kosmologen, die sich den Kopf über ein mögliches Multiversum zerbrechen könnten."
*www.spektrum.de/alias/kosmologie/gibt-es-nur-ein-universum-oder-unendlich-viele/1126955
Aber das nur auf die Schnelle. Findet man auch alles im Rahmen von Diskussionen und der Literatur rund um die 'Feinabstimmung der Naturkonstanten', dem 'Anthropischen Prinzip' usf. ...
Und was ist jetzt in diesem Beispiel der "Lückenbüßer-Zufall" ?
(22-02-2013, 08:19)Noumenon schrieb: Zirkelschlüssig. Erst erklärst ('definierst') du den Begriff Gott als 'Albernheit' (Fabelwesen), um dann zu schlussfolgern, dass diese Annahme 'albern' sei...
Gott ist meiner Meinung nach genau so "existent" wie alle anderen Fabelwesen, für die es genau so viele Beweise gibt. Das hat mit Albernheiten nichts zu tun, sondern mit der Bewertung von realen Existenzen.
(22-02-2013, 08:19)Noumenon schrieb: Abgesehen davon, dass sich die Vorstellungen über Gott als eine Art "Fabelwesen" in den letzten 2000 Jahren weiterentwickelt haben (auch, wenn dies für große Teile der Welt nicht gelten mag) - siehe etwa pantheistische Strömungen - wusste bereits Aristoteles den Gottesbegriff - oder besser gesagt, den des Weltschöpfers - zu abstrahieren und als 'transzendenten Zwecksetzer' zu klassifizieren.
Man glaubt weiterhin an ein Fabelwesen, nur halt etwas intellektueller, kein großer Fortschritt.
(22-02-2013, 08:19)Noumenon schrieb: Aber es ist natürlich wenig verwunderlich, dass man sich zur Rechtfertigung seines eigenen Standpunktes die albernste aller Vorstellungen der Gegenseite heraussucht und angreift...
Aber auf diese Weise könnte man auch mit einem Verweis auf das SciFi-Genre die Annahme von Außerirdischen ad absurdum führen...
Umgekehrt wird ein Schuh draus...mit der von dir oben erwähnten "Weiterentwicklung" des Gottesbegriffes, konstruiert man einen künstlichen Unterschied zwischen vermeintlich albernen Gottesvorstellungen.
Ob ich jetzt an eine nicht näher definierte göttliche Transzendenz glaube oder an das rosa Einhorn ist im Kern kein Unterschied.