05-02-2013, 22:59
Die nächste Politikerin, welche ihren Doktortitel wohl zurückgeben darf: Die Uni Düsseldorf kam zu der Ansicht, dass unsere Bildungsministerin "systematisch und vorsätzlich gedankliche Leistungen vorgetäuscht (hat), die sie nicht selbst erbracht(e)".
...http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsaffaere-uni-duesseldorf-entscheidet-ueber-schavan-a-881634.html
Sie reiht sich damit ein in eine, seit dem Fall Guttenberg doch beträchtlich gewachsene Kette von Politikern welche ihren Doktortitel nach umfassender Prüfung wieder abgeben dürfen.
Interessant ist, dass die meisten Politiker dieser Vorfälle aus den Reihen der FDP und CDU stammen:
FDP: Silvana Koch-Mehrin, Jorgo Chatzimarkakis, Bijan Djir-Sarai, Margarita Mathiopoulos
CDU/CSU: Karl-Theodor zu Guttenberg, Florian Graf, Annette Schavan
Woran mag das liegen?
Und vor allem: Wie kann es sein, dass derartige Arbeiten überhaupt erst als gültig anerkannt werden? Schlamperei des Doktorvaters? Unterschiedliche Ansprüche in der damaligen und der heutigen Zeit? Während der gemeine Student sich heute über Bachelor und Master zum Doktor raufarbeitet und den Titel dann in der Regel nach frühestens 7-8 Jahren hat, schloss Frau Schavan ihr Studium nach sechs Jahren direkt mit der Promotion ab. Andere Zeiten? Vieleicht.
Es ist ja nicht neu, dass der Doktor oftmals eher des Prestiges wegen angestrebt wird und eben nicht um damit die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten ausgerichtet auf eine spätere Forschungskarriere zum Ausdruck zu bringen.
Wer sich mal die Mühe macht die ein oder andere medizinische Promotion zu lesen wird schockiert darüber sein mit welch einfachen Mitteln man heute den Titel bekommen kann. Dies mag nicht für alle Mediziner gelten, jedoch für viele.
Doch nicht nur bei den Medizinern ist die Promotion eine seltsame Erscheinung. So ist es bei den Chemikern mittlerweile völlig normal, nach dem Studium noch zu promovieren, auch wenn man keine wissenschaftliche Karriere anstrebt. Die Chemiker dürften damit führend bei den Naturwissenschaftlern sein. Wie kann man das erklären? Ist das denn wirklich notwendig für eine spätere Berufsanstellung?
Ich halte also fest: Die Promotion ist eine seltsame Erscheinung. Mal schwer, mal eher weniger. Mal Druck, mal freie Entscheidung. Der eine schreibt sie, um neue Erkenntnisse zu sammeln, der andere um den Dr. auf dem Klingelschild zu haben. Bei dem einen ist sie lediglich eine bessere Seminararbeit, bei dem anderen eine intensive, mühsame Forschungsarbeit.
Schade, aber wahr: Der Titel muss über die Fähigkeiten des Trägers nicht viel aussagen.
...http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/plagiatsaffaere-uni-duesseldorf-entscheidet-ueber-schavan-a-881634.html
Sie reiht sich damit ein in eine, seit dem Fall Guttenberg doch beträchtlich gewachsene Kette von Politikern welche ihren Doktortitel nach umfassender Prüfung wieder abgeben dürfen.
Interessant ist, dass die meisten Politiker dieser Vorfälle aus den Reihen der FDP und CDU stammen:
FDP: Silvana Koch-Mehrin, Jorgo Chatzimarkakis, Bijan Djir-Sarai, Margarita Mathiopoulos
CDU/CSU: Karl-Theodor zu Guttenberg, Florian Graf, Annette Schavan
Woran mag das liegen?
Und vor allem: Wie kann es sein, dass derartige Arbeiten überhaupt erst als gültig anerkannt werden? Schlamperei des Doktorvaters? Unterschiedliche Ansprüche in der damaligen und der heutigen Zeit? Während der gemeine Student sich heute über Bachelor und Master zum Doktor raufarbeitet und den Titel dann in der Regel nach frühestens 7-8 Jahren hat, schloss Frau Schavan ihr Studium nach sechs Jahren direkt mit der Promotion ab. Andere Zeiten? Vieleicht.
Es ist ja nicht neu, dass der Doktor oftmals eher des Prestiges wegen angestrebt wird und eben nicht um damit die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten ausgerichtet auf eine spätere Forschungskarriere zum Ausdruck zu bringen.
Wer sich mal die Mühe macht die ein oder andere medizinische Promotion zu lesen wird schockiert darüber sein mit welch einfachen Mitteln man heute den Titel bekommen kann. Dies mag nicht für alle Mediziner gelten, jedoch für viele.
Doch nicht nur bei den Medizinern ist die Promotion eine seltsame Erscheinung. So ist es bei den Chemikern mittlerweile völlig normal, nach dem Studium noch zu promovieren, auch wenn man keine wissenschaftliche Karriere anstrebt. Die Chemiker dürften damit führend bei den Naturwissenschaftlern sein. Wie kann man das erklären? Ist das denn wirklich notwendig für eine spätere Berufsanstellung?
Ich halte also fest: Die Promotion ist eine seltsame Erscheinung. Mal schwer, mal eher weniger. Mal Druck, mal freie Entscheidung. Der eine schreibt sie, um neue Erkenntnisse zu sammeln, der andere um den Dr. auf dem Klingelschild zu haben. Bei dem einen ist sie lediglich eine bessere Seminararbeit, bei dem anderen eine intensive, mühsame Forschungsarbeit.
Schade, aber wahr: Der Titel muss über die Fähigkeiten des Trägers nicht viel aussagen.