(16-01-2013, 14:08)Ekkard schrieb: @Flat: Ob etwas zum Thema passt oder nicht, entscheidet sich nicht an persönlichen Animositäten bzw. einer Polemik gegen einen anderen User, sondern an sachlichen Belegen.
Moin,
richtig.
Die sog. Antisemitismuskeule hat aber oft keinen sachlichen Beleg. Sie ist in den meisten Fällen eine Ansicht und eine Vermutung.
Schon aus dem Grund, weil 'Antisemitismus' sehr unterschiedlich definiert wird, übrigens auch von der Fachliteratur (ich bin wegen der häufigen Thematik hier mal vor einiger Zeit das Intenet nach einer Definition durchgegangen, die Spanne der Definitionen, und zwar von durchaus seriösen Seiten. ist sehr groß).
Eine Antisemitismuskeule kann folglich nur vorliegen, wenn kein Antisemitismus vorliegt. Denn andernfalls wäre es ja eine korrekte Bezeichnung und keine Keule.
Keule bedeutet außerdem, dass es sich nicht nur um eine Falschinterpretation handelt sondern um ein bewusstes Einsetzen dieses Vorwurfes. Da sind wir aber in aller Regel bei einer Vermutung, weil so eine Motivlage doch oft ebenso schwer nachzuweisen ist wie ein 100%-Antisemitismus.
Mein Einwand, dass die Antisemitismuskeule oft zu Unrecht proklamiert wird, um von berechtigter Kritik abzulenken, ist meines Erachtens nicht von der Hand zu weisen. Wenn die Kritik an einen Israelkritiker gar keinen Vorwurf des Antisemitismus enthält sondern ihn ganz anders kritisiert (und das sollte ja wohl ebenso erlaubt sein wie die Kritik an Israel) und dann aber dennoch der Vorwurf der Antisemitismuskeule zurück kommt, halte ich meinen eingebrachten Aspekt für hinreichend belegt.
ich würde folglich sagen, dass meine Kritik an der Antisemitismuskeule mindestens ebenso belegt ist wie die Antisemitismuskeule selbst.
Und der thematische Zusammenhang ist meines Erachtens sehr deutlich. Wenn die Antisemitismuskeule thematisiert wird, muss es doch thematisch im Zusammenhang erlaubt sein, zu sagen 'sorry, aber das ist oft nicht die Antisemismuskeule sondern genau das Gegenteil'.
Tschüss
Jörg