15-01-2013, 16:18
(15-01-2013, 15:27)paradox schrieb: Ich finde speziell im Israel-Palästin.-Konflikt kommt noch erschwerend hinzu, dass sich die Lage dermaßen entwickelt hat, dass selbst wenn beide Seiten in reiner Friedensabsicht Gespräche aufnehmen würden, es noch weitere Seiten gibt, die Interesse an der Beibehaltung dieses Konfliktzustands haben. Sei es als Wahlkampfmittel, sei es als finanzielles Interesse usw.
Klingt nach Verschwörung, ich weiß, aber bei Krisen und Kriegen gibts immer welche, die daraus profitieren
daß da auch andere interessen mitmischen, ist leider keineswegs eine verschwörungstheorie
(15-01-2013, 15:27)paradox schrieb: Allerdings ist die Frage, wie sehe ein hilfreiches Krisenmanagement denn konkret aus?
ich habe das bereits anzudeuten versucht, führe es aber gerne weiter aus:
an erster stelle muß die einsicht stehen, daß auch die gegenseite interessen hat, diese legitim sind und grundsätzlich befriedigt werden müssen (zu welchem ausmaß, ist eine frage der darauf folgenden kompromißfindung). das heißt vor allem, dem gegenüber nicht von vornherein verhandlungsbereitschaft, ja -fähigkeit abzusprechen und die eigenen interessen für zur gänze und absolut unverhandelbar, weil gerechtfertigt, zu erklären
dann muß bereitschaft bestehen, der gegenseite auch eine friedensdividende zu gewähren - d.h., "wohlverhalten" muß sich auch auszahlen, dem anderen muß eine perspektive geboten werden (die sich nicht in "etwas weniger gewalt/repression" erschöpft)
schließlich muß dem anderen auch die möglichkeit gewährt werden, sein gesicht zu bewahren. demütigungen sind der sicherste weg zu einem scheitern
und dann heißt es miteinander reden, reden und noch weiter reden - dabei das positive im zielfeld behalten und nicht auf dem negativen herumreiten. noch kürzer gesagt: es gilt, einen ausgleich herzustellen
(15-01-2013, 15:27)paradox schrieb: Es zeigt sich ja schon anhand der Vorfälle in Syrien wie ohnmächtig der Rest der Welt bleibt und die Vereinten Nationen nichts unternehmen lassen können, weil die Internationale Gemeinschaft uneinig ist
die "Internationale Gemeinschaft" wirds nicht per diktatfrieden richten können. sie kann höchstens rahmenbedingungen schaffen, die das gespräch begünstigen, und ggf. mehr oder weniger sanften druck ausüben - sanktionen müssen dann aber "ohne ansehen der person" ausgeübt werden, wenn und wo es angebracht ist, und dürfen sich nicht auf eine seite beschränken (sprich: der eine darf sich alles erlauben und erfährt bestenfalls verbalen tadel, dem anderen dreht man sofort den geldhahn zu, wenn er nicht "spurt" - mal so zum beispiel)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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