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Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule
#55
(06-01-2013, 09:46)Flat schrieb:
(03-01-2013, 20:26)petronius schrieb: und wenn du tatsächlich meinst, einem seiner rechte, seiner bewegungsfreiheit, zu einem gutteil seines eigentums beraubten volk gehe es nicht "offensichtlich schlechter" als denen, die das betreiben,(...)

mit grenzen zu arabischen nachbarstaaten hat es übrigens genau gar nichts zu tun

Moin,

mit den Grenzen hat das einiges zu tun, wie du hinsichtlich Ägypten ja schon selbst eingeräumt hast.

Es stellt sich damit nämlich die Frage, wer es ist, der das betreibt.

Und diese Frage ist nunmal lange nicht so eindeutig, wie Du tust

mach dich bitte nicht lächerlich

wer die besatzung betreibt, ist eindeutig

wenn auch in diesem thread off topic



aber gern noch ein beispiel für das, wovon ich eigentlich spreche:

daß das simon-wiesenthal.center (hr. wiesenthal würde wohl im grab rotieren, wüßte er, wie und wofür sein name hier mißbraucht wird) hat jakob augstein zum neuntgefährlichsten antisemiten der welt ernannt (wegen seiner israelkritischen beiträge). dazu eine meinung aus der taz (http://www.taz.de/Kommentar-SWC-Preis-fu...n/!108383/):

Das Simon-Wiesenthal-Center in Los Angeles hat den linksliberalen Publizisten Jakob Augstein kürzlich auf Platz neun der gefährlichsten Antisemiten weltweit verortet, drei Plätze hinter der griechischen Nazischläger-Partei „Morgenröte“. Dieser Vorwurf ist abstrus.

Der Publizist ist ein scharfer, rationaler Kritiker der rechtsnationalen israelischen Regierung. In seinen Texten finden sich indes keine jener verhängnisvollen Vergleiche Israels mit NS-Terminologie. Solche Assoziationen wecken gerade bei deutschen Autoren den berechtigten Verdacht, hier diene volltönende Kritik an Israel dazu, durch die Hintertür einen deutschen Entlastungsdiskurs zu befördern. Doch das ist hier nicht der Fall.

Was Augstein schreibt, ist so ähnlich regelmäßig auf der Meinungsseite der liberalen israelischen Zeitung Ha’aretz zu lesen. Offenbar reichen dem Simon-Wiesenthal-Center schon zutreffende Bemerkungen über die israelische Kriegsführung, um missliebige Zeitgenossen als Judenfeinde zu rubrizieren.
...
Das Problem dieser Affäre ist nicht, dass es einen besonders raffinierten, bis zur Unsichtbarkeit camouflierten Antisemitismus gibt, den es zu entschlüsseln gilt. Das Problem ist ein entgrenzter Begriff von Antisemitismus, in dem alle Katzen grau sind und mit dem islamistische Judenhasser, Neonazis und liberale Leitartikler unisono zu Feinden erklärt werden. Gefährlich ist diese Inflationierung, weil der Vorwurf des Antisemitismus damit langfristig zum stumpfen Schwert wird. Wenn jeder, der die Besatzungspolitik für fatal hält, ein Antisemit ist – dann welcome to the club.

Zudem ist der Antisemitismus-Vorwurf, gerade wenn eine amerikanisch-jüdische Organisation dies zu Unrecht einem Deutschen vorhält, ein übles diskursives Foul. Anstatt sich einem rationalen argumentativen Wettbewerb zu stellen, greift das Wiesenthal-Center zur Waffe der Denunziation.

Schon die nun ventilierte Frage, ob Augstein ein Antisemit ist (vielleicht doch ein ganz kleines bisschen), hat etwas Diffamierendes. Denn an wem dieses Etikett klebt, der ist im öffentlichen Diskursgeschäft erledigt. Diese Stigmatisierung dient also auch als Warnschuss. Wer Israel kritisiert, wird mit der Antisemitismus-Schrotflinte beschossen.

Dieser Stil hat Methode. Im Mai 2012 wagte es der österreichische Verteidigungsminister Norbert Darabos, den rechtsradikalen israelischen Außenminister Lieberman „unerträglich“ und Israels Drohung, einen Präventivschlag gegen den Iran zu führen, „entbehrlich“ zu finden.
Internationale Isolation unter Netanjahu

Ein Funktionär des Jerusalemer Wiesenthal-Centers bescheinigte dem Sozialdemokraten „modernen Antisemitismus“. Das Ziel dieser Beschuldigungen ist klar: Die israelische Regierung soll moralisch imprägniert werden


dem ist nur noch eins hinzuzufügen (auch wen die debatte weitere kreise zieht und "opfer" fordert):

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat den Antisemitismus-Vorwurf gegen den Publizisten Jakob Augstein zurückgewiesen

http://www.taz.de/Henryk-Broder-verlaess...s/!108503/
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)


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RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Koon - 06-06-2012, 10:07
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Koon - 01-07-2012, 16:47
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Koon - 01-07-2012, 20:00
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Harpya - 01-07-2012, 23:46
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Harpya - 02-07-2012, 12:07
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von Harpya - 02-07-2012, 13:43
RE: Yoav Shamir - Die Antisemitismuskeule - von petronius - 06-01-2013, 14:57

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