(01-01-2013, 23:51)indymaya schrieb:(01-01-2013, 23:09)ags schrieb: Für mich sieht es so aus, dass Jesus einfach nur ermordet wurde.Genau so war es doch auch. Die "Verwalter" ermorden den Erben, damit sich nichts ändert.
So steht es in einem Gleichnis. Das Merkwürdige an diesem Gleichnis (das der Evangelist ausdrücklich auf die jüdische Priesterschaft gemünzt sehen will) ist, dass der Besitzer des Weinbergs den Erben zu den Verwaltern schickt, weil er glaubt, dass sie ihm (gerade, weil er der Sohn des Besitzers ist) nichts antun werden. Als die Verwalter diesen Erben trotzdem ermorden, gerät der Besitzer in Wut.
Dieses Gleichnis widerspricht damit der Behauptung, Gott habe Jesus gezielt von den Priestern verurteilen und von den Römern hinrichten lassen, um eine Sündenvergebung zu ermöglichen. Denn im Gleichnis war nicht die Ermordung des eigenen Sohnes von dem Besitzer geplant, sondern eine Meinungsänderung der Verwalter durch den Sohn als Vermittler.
Jesus sieht sich also in diesem Gleichnis als Vermittler und warnt die Priester, Gott nicht (noch mehr?) herauszufordern. Wenn aber die Priester ihn gar nicht als Gottes Sohn (den Erben also) erkennen und ihn nur für jemanden halten, der sich als Vermittler des Herrn ausgibt, dann kann Gott ihnen das gar nicht verübeln. Denn die Voraussetzung in dem Gleichnis (die Verwalter erkennen den Erben als solchen) ist dann ja in seinem realen Fall gar nicht gegeben.