(01-01-2013, 12:00)Lelinda schrieb:(31-12-2012, 22:57)Ekkard schrieb: Aber ich kann natürlich der von Bion vorgebrachten Argumentation folgen und Fundamentalismus nur noch für die wortwörtliche Bibelauffassung verwenden. Dann verschwimmt aber der Unterschied zum Extremismus, der von anderen verlangt, die eigenen starren Auffassungen anzunehmen und zu leben.
Mag sein, aber auch in der Öffentlichkeit wird "Fundamentalismus" so verstanden und nicht so, wie du ihn verstehst. Der Extremismus fängt da an, wo die Betreffenden (Fundamentalisten) verlangen, dass die Gesellschaft oder gar die Gesetze ihrem Glauben angepasst werden (zum Beispiel, indem in den Schulen Kreationismus gelehrt werden soll, was ja in den USA vorkommt), und endet dann bei Ehrenmorden.
dem schließe ich mich an
religiöser fundamentalismus ist nicht auf evangelikale christen beschränkt, sondern natürlich in vielen religionen anzutreffen. es geht, wie du richtig sagst, um ein sehr rigides verständnis der eigenen "glaubensfundamente", in erster linie zu lasten der eigenen religiösen gruppe, aber nicht selten mit der tendenz, deren gültigkeit auf alle auszudehnen und somit (nicht nur religiösen, sondern eben auch gesellschaftlichen) pluralismus abzuschaffen
der, wie ekkard es nennt, "extremismus" kann daher nicht als vom fundamentalismus völlig losgelöstes phänomen gesehen werden, sondern ist dessen folge
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)