(25-12-2012, 23:12)petronius schrieb: würdest du den unterschied erkennen können?
wenn ja, wie?
wenn nein - welchen sinn hat deine frage?
Natürlich erkenne ich den Unterschied zwischen physikalischem Modell und Realität.
Physikalische Modelle sind idealisierte Schemata, die ein Bild, eine Erklärung von eben physikalischen Vorgängen vermitteln sollen. Nicht mehr und nicht weniger.
(25-12-2012, 23:12)petronius schrieb: "Selbstwahrnehmung" ist mir klar, aber was soll "kulturelle Selbstwahrnehmung" sein?
Kennst du das nicht ?
Hast du keinerlei Zugehörigkeitsgefühl zu kulturellen Ideen, welches du mit Anderen teilst ?
(25-12-2012, 23:12)petronius schrieb: trotzdem spielen sich kultur philosophie und physik in ein und derselben welt ab. wir haben keine andere
Exakt. Und in dieser Welt können wir uns nun einerseits anschauen, wie so die physikalischen Zusammenhänge aussehen, oder aber wir widmen uns der Kultur und z.B. der von ihr hervorgebrachten Gedanken über das "Sein",etc.
(25-12-2012, 23:12)petronius schrieb: naja, kant ist ja nun auch nicht der maßstab für alle...
fragen, die ich nicht beantworten kann - und zwar prinzipiell nicht - belästigen mich nicht weiter, sobald ich deren prinzipielle nichtbeantwortbarkeit erkannt habe
Schön für dich. Dennoch stellen sich viele Menschen eben genau solche Fragen.
Vielleicht wird an dieser Stelle dieses Nietzsche-Zitat verständlicher :
"Nun aber eilt die Wissenschaft, von ihrem kräftigen Wahne angespornt, unaufhaltsam bis zu ihren Grenzen, an denen ihr im Wesen der Logik verborgener Optimismus scheitert.
Denn die Peripherie des Kreises der Wissenschaft hat unendlich viele Punkte, und während noch gar nicht abzusehen ist, wie jemals der Kreis völlig ausgemessen werden könnte, so trifft doch der edle und begabte Mensch, noch vor der Mitte seines Daseins und unvermeidlich, auf solche Grenzpunkte der Peripherie, wo er in das Unaufhellbare starrt.
Wenn er hier zu seinem Schrecken sieht, wie die Logik sich an diesen Grenzen um sich selbst ringelt und endlich sich in den Schwanz beißt – da bricht die neue Form der Erkenntnis durch, die tragische Erkenntnis, die, um nur ertragen zu werden, als Schutz und Heilmittel die Kunst braucht."
Nietzsche schlägt als Schutz und Heilmittel die Kunst vor.
Da widerspreche ich ihm nicht, füge aber dennoch die Religion hinzu.

