21-12-2012, 23:50
(20-12-2012, 12:30)Lelinda schrieb:(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Gott kann auch nicht seine eigenen Bediengungen über den Haufen werfen.
Er kann nicht machen das heute die Schwerkraft gilt und morgen alles durch die Luft fliegt.
Das wäre nicht Allmacht sondern das Chaos.
Ein allmächtiger Gott hätte jede Möglichkeit, auch ohne die Naturgesetze außer Kraft zu setzen. Es gefällt mir aber, dass du nicht mit der üblichen Erklärung ankommst, Gott lasse die Menschen aus „Liebe“ absichtlich leiden, um sie zu prüfen oder irgendwelche Erkenntnisse lernen zu lassen.Mit einem Gott, dem (in diesem Fall durch ihn selbst gezogene) Grenzen gesetzt sind, kann ich leben, obwohl er dann ja nicht wirklich allmächtig wäre. Mit einem Gott, der Leid verhindern könnte, es aber nicht will, dagegen nicht.
Du verwechselst Allmacht mit Chaos.
Allmacht ist, sich selbst zu bestimmen. Allmacht ist nicht aus 2 + 2 heute fünf und morgen acht machen zu können.
Losgelassene Allmacht wäre das Chaos.
Es gehört zur Allmacht Gottes, einen Mittler zu haben, weil er erstens selbst der Mittler ist und zweitens damit das erreicht, was er will. Macht ist nicht nur zu wissen, wie etwas geht, sondern das dann auch initiieren zu können.
Macht ist nicht, unbestimmte Dinge zu bewerkstelligen.
In der losgelassenen Allmacht würde sich Gott selbst hinwegheben, also auslöschen. Allmacht im vernünftigen Sinn bedeutet, zu wissen wo der Hebel anzusetzen ist und das dann auch aushalten zu können. Denn es reicht nicht, ans Kreuz zu gehen, sondern das auch aushalten zu können.
Klar,was allmächtig ist, das muss Gott sein und was nicht allmächtig ist, das ist gewiss nicht Gott. Du müsstest jetzt vorhersagen, wie sich die Allmacht zeigt und zwar widerspruchsfrei. Und da sage ich dir voraus, dass die Allmacht abstrakt ist.
Was ist schon Allmacht!? Übrigens ist "Allmacht" ist ein Unwort, denn Macht bedeutet immer Allmacht.Entweder es ist Macht oder es ist keine Macht.
Die Ursache für unser Leid, sind wir selbst.
Leid ist die Folge von Begrenzung. Das findet sich bei jeder Form von Leid.
Wenn Gott also leiden muss, dann der Mensch allemal. Wenn Gott Mensch wird, muss er leiden, weil das die Bestimmung des Menschen ist. Niemand kann seiner Bestimmung entfliehen.
(20-12-2012, 12:30)Lelinda schrieb:(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Der Mensch soll seinen Hass,seinen Egoismus durch die Liebe überwinden.
Es ist also Egoismus, wenn es mir nicht gelingt, demjenigen, der mich quält, mit liebevollen Gedanken zu begegnen? Ich denke eher, es ist eine normale Reaktion. Wut und Verletztheit bedeuten ja auch nicht zwangsläufig den Wunsch nach Rache.
Wer Böses mit Bösem vergilt ,der ist Böse.
Jesus ist gekommen um etwas neu zu machen ,nicht um normales bzw.altes wieder aufzuwärmen.
(20-12-2012, 12:30)Lelinda schrieb:(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Der Liebende zwingt niemanden und straft niemanden,er sinnt nicht auf Rache.
...
Der Mensch soll sich aber von innen her ,von seiner Gesinnung her ändern, durch Erkenntnis.
Erkenntnis kann,genauso wie Liebe, nicht aufgezwungen werden.
Klingt zwar gut, ist aber nicht besonders glaubwürdig, wenn demjenigen, der das begreifen soll, schon für eine unbedachte Beschimpfung die Hölle droht. Mit derartigen Drohungen versucht Jesus sehr wohl, die Menschen zur Nächstenliebe zu zwingen.
(20-12-2012, 12:30)Lelinda schrieb:(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: "Selig sind die Sanftmütigen".Wie weit geht Sanftmut soll sie wahr sein?
Sanftmut ist ,wenn die Aggression vollständig überwunden wurde, dann ist sie wahr.
...
Jesus hat auch nie zurückgeschlagen sondern ertragen.
Einverstanden. Zurück vielleicht nicht. Aber er hat (im Tempel) zugeschlagen, wenn wir dem Johannes-Evangelium glauben wollen. Und auch gegenüber den Pharisäern und Schriftgelehrten war er alles andere als sanftmütig, sondern äußerst aggressiv. Ist das nachahmenswert?
Es steht nirgends,das dabei wer geschlagen worden sein soll.
Wie auch immer.
Jesus sagt von sich er sei die gelebte Liebe und man solle ihm nachfolgen.
Ein paar Seiten weiter gerät er so ihn Rage das er seinen Gegenüber mit der ewigen Folter droht.
Einen Widerspruch hier kann man hinnehmen und dann läßt man das fallen was einem nicht gefällt.
Einen aggressiven Menschen werden die Drohungen wahrscheinlich mehr gefallen.
Oder man sucht die Ursache.
Drohungen manipulieren den Menschen.Gott droht nicht ,das wäre ein Zeichen von Ohnmacht.
Gott muß seinen Willen durchsetzen können ohne den Menschen zu manipulieren.
Das heißt ,bezugnehmend auf die augenscheinlichen Drohungen von Jesus,Jesus selbst hat kein Buch geschrieben.
Also wird der Schreiber in diesem Fall ,beim schreiben seine Gefühle miteingebracht haben.
(20-12-2012, 12:30)Lelinda schrieb:Was ist wenn einer Verdammt ist?Wie schaut das dann aus?(20-12-2012, 11:17)hans schrieb: Mit dem Ziel das der Mensch durch das Leid erkennt ,das Hass falsch ist, sowie Judas erkannt hat, das sein Verhalten falsch war.
Und wie geht es Judas jetzt? Nach Jesu eigener Aussage (noch vor dem Verrat) war Judas von Gott selbst für den Verrat ausersehen, konnte also eigentlich gar nichts dafür, und war trotzdem verdammt. Was konnte ihm da seine Reue helfen?
Seine Reue hat ihm dann leider hier nicht mehr viel geholfen weil er sich ja das Leben nahm.
So wie es ausschaut ist er jetzt Tot.

Mit einem Gott, dem (in diesem Fall durch ihn selbst gezogene) Grenzen gesetzt sind, kann ich leben, obwohl er dann ja nicht wirklich allmächtig wäre. Mit einem Gott, der Leid verhindern könnte, es aber nicht will, dagegen nicht.