19-12-2012, 20:10
(19-12-2012, 19:41)Ekkard schrieb: Was an Religion Privatsache sein soll erschließt sich mir nur zum Teil - nämlich dort, wo es um mythologische Dinge geht. Mit der Religion bewegen wir uns auch auf dem Gebiet des Sollens (der Werteordnung, des Menschen- und Weltbildes). Wenn wir diese Dinge allzu sehr in die private Ecke schieben, gelangen wir zu einer Aufweichung unserer Rechtsnormen, die unsere Staats- und Gesellschaftsorgane auch irgendwie anders fest legen könnten. Man muss wissen, ob man das will und für wie wertvoll man dazu gesellschaftsübergreifende Vorstellungen hält.
Das "irgendwie anders festlegen" hat uns zumindest eine solch freie und plurale Gesellschaft wie die unsere gebracht. Die Religionen sind sehr schlecht darin, mythologische Dinge von Wertebildung zu trennen. Auch wenn du es anders siehst, in punkto Werte/Ethik sind die wenigsten Religionen untereinander kompatibel. Eine säkulare Gesellschaftsordnung, die sich an universell menschlichen Werten orientiert, begründet in von allen nachvollziehbaren Wertekonstrukten, braucht keine Religion. Die meisten modernen Gesellschaften fahren gar nicht schlecht damit.
Auch wenn sich die Kirchen und kirchennahe Parteien immer wieder auf die Fahnen schreiben. Unsere Gesellschaft fusst nicht auf christlichen Normen und schon gar nicht den 10 Geboten, wie eine Familienministerin dereinst meinte.
Jeder kann ja an das glauben, was er für richtig hält, sofern es diese Rechte nicht berührt oder ander in ihren Rechten einschränkt.