19-12-2012, 15:15
(19-12-2012, 11:43)Mustafa schrieb: Der Physiker Robert Jastrow prägte das Bild eines Wissenschaftlers, der unermüdlich die Berge des Wissens erklimmt, und als er zum höchsten Punkt emporsteigt, wird er von Theologen begrüßt, die da oben schon lange sitzen.
Der Theologe auf dem Berg des Wissens? Allein eine solche Annahme ruft bei mir Skepsis hervor. Allerdings stimmt es wohl, dass Theologen das oftmals so empfinden.
Doch was ist dieses Wissen auf der Spitze des Berges, dass der Theologe besitzen soll?
Während der Wissenschaftler seinen Weg auf einem sicheren Fundament geht, stellt der Theologe eine unüberprüfte Annahme vorraus, auf welche er seine Folgeerklärungen stützt.
Und es stimmt auch, dass Rethorik, ein bisschen Mystik und Gehabe ihr übriges dazu tun können (All-)Wissen vorzugauckeln. Derjenige, der nicht versteht "ist eben noch nicht so weit" oder "muss es erst einmal ausprobieren". Lauter solche Sätze, die dem Kritiker suggerieren, dass es an ihm liegt nicht zu verstehen und nicht an dem Gegenstand selbst.
Der Papst (quasi als Obertheologe) mag noch so viele schöne und wortgewandte Sachen sagen, wenn ich seine zuvor gemachte Annahme (Existenz Gottes) nicht teile, haben diese Worte (die sich auf diese Annahme stützen) keinen Belang für mich.
Mich wundert es auc ein wenig, dass du, Mustafa, ein solches Bild bringst. Die Trennung Wissenschaft und Glaube dachte ich bei dir auch zu wissen. Nun setzt du den Theologen sogar an die Spitze des Berges des Wissens?
