(16-12-2012, 08:34)Glaurung40 schrieb: Eine der wichtigsten und häufigsten, sags mal auf neudeutsch, Statements im N.T. ist, das die "Erlösung" des Menschen nur durch den Glauben an Jesus Christus bzw. Gott (und hier ist eindeutig Jahwe gemeint) erfolgen kann. Soviel zur Toleranz gegenüber Andersgläubigen bzw. Nichtgläubigen.
Die Aussagen von Jesus hierzu sind nunmal sehr deutlich und alles anders als moderat.
Da suchst aber auch du dir bestimmte Stellen heraus. Sicher: Bei Johannes sagt Jesus: "Niemand kommt zum Vater als durch mich". Aber im Johannes-Evangelium steht sowieso viel gnostisches Geschwurbel (so wie dieses). An anderen Stellen in den anderen Evangelien (z.B. Matthäus, Kapitel 25) scheint es eher so, als ob es überhaupt nicht auf den Glauben ankommen würde, sondern nur auf die Hilfe gegenüber dem Mitmenschen. Dort spielt es ausdrücklich keine Rolle, ob man über Jesus nachgedacht hat oder nicht, sondern nur, ob man anderen geholfen hat.
Daneben gibt es auch Drohungen, dass "Nachkommen Abrahams" nicht ins Paradies kommen könnten, dafür aber andere, das heißt also, Angehörige anderer Völker, die höchstwahrscheinlich nicht an den jüdischen Gott glauben.
Der Nächste ist laut dem Samariter-Gleichnis derjenige, der einem Gutes getan hat, und dabei soll es (für den, der ihn als Nächsten ansieht) keine Rolle spielen, ob er von der Gesellschaft als ehrenwerte Person angesehen wird, ob er verachtet wird oder ob er gar einem ungeliebten Nachbarvolk angehört. Das ist der Grund, warum ein Samariter den Nächsten spielt.
Das hätte natürlich deutlicher werden können, wenn es kein Samariter, sondern ein (heidnischer!) Römer gewesen wäre.

