06-12-2012, 14:26
(05-12-2012, 13:56)schmalhans schrieb: Nein, du meinst, es ist "die Gesellschaft", die Schuld ist an unseren Unzulänglichkeiten, als wäre sie ein eigenständiges Wesen, die etwas will. Aber nein, das sind wir, du und ich. Wir gestalten es selbst, in welcher Welt wir leben. Du machst es dir zu einfach, wenn du meinst, die herrschenden Verhältnisse lassen Menschen "ungerecht" werden
du machst es dir zu einfach
"die gesellschaft" ist eben mehr als bloß "wir, du und ich", das ganze mehr als die summe der einzelnen teile. "gesellschaft" entwickelt ganz andere zusammenhänge und probleme als es die persönlichen des einzelnen sind - und deshalb kann auch der einzelne nicht die gesellschaft verändern, sondern nur mit anderen zusammen, indem er eben die regeln des gesellschaftlichen miteinanders aufgreift und nutzt - auch zu deren (mit)bestimmung
wie immer, so ist auch diesmal die beeinflussung eine bidirektionale. so wie das individuum auf die gesellschaft wirkt, so wirkt auch diese auf das individuum. du hast doch deinen marx gelesen: das sein bestimmt das bewußtsein!
und so gesehen stimmt es natürlich, daß "die herrschenden Verhältnisse Menschen "ungerecht" lassen werden" - erst kommt das fressen, und dann erst die moral
hier muß ich ekkard eindeutig recht geben bzw. mich wundern, wie man ihn derart hartnäckig derart falsch verstehen kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

