05-12-2012, 13:50
(05-12-2012, 13:06)Ekkard schrieb: Trotzdem gibt es Haltungen und Handlungen, die mehr und Besseres erreichen als andere oder gar "Wegsehen". Oder, es gibt die Wahl zwischen mehreren Übeln. Ich behaupte ja gar nicht, dass es "das Gute" oder "das Böse" gibt. Aber es gibt ethische Grundregeln und ein feines Gespür dafür, was nicht so gut ist ("Gewissen" genannt).
Da kommen wir leider nicht zusammen. Aber ich vermute, das ist auch der Unterschied zwischen uns - dem Atheisten und dem Gottgläubigen. Ethik gibt selbstverständlich keine Regeln vor, sie hilft uns nur, unsere Entscheidungen so zu fällen, dass menschliche Interaktion möglich ist. Sprich: wir müssen die Regeln des Menschseins täglich neu verhandeln. Jede/r hat unterschiedliche Bedürfnisse, denen es gilt gerecht (oder eben nicht gerecht) zu werden. Jede neue Begegnung braucht eigene Spielregeln und kann nicht an einem Set vorgefertigter Normen abgearbeitet werden.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

