04-12-2012, 13:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04-12-2012, 13:11 von schmalhans.)
(04-12-2012, 12:49)Ekkard schrieb:(03-12-2012, 20:31)schmalhans schrieb: Gott sprach nie zu den Menschen, es waren immer nur die Mittler, die dann oft genug auch Herrscher waren. Nein, sozial verträgliches Handeln wurde immer von der Gemeinschaft gewollt, selten von den Herrschern oder dem Klerus (der Führung einer Religionsgemeinschaft).
Also ja, Gott sprach immer durch Mittler. Aber nein, jene Propheten waren oft "Opposition" und eben nicht die Herrscher oder der Klerus (Priesterschaft). Und es mag in allen Fällen zutreffen, dass die Anregung dazu, Missstände zu mildern oder abzustellen von den Leidenden selbst kam. Jedoch bestätigen alle Quellen, dass derartige Verlangen "von Gott" kamen. Ich habe bei dir einfach den Eindruck, dass du alles aus der heutigen Sicht und mit der Brille des Atheisten beurteilst.
Entschuldige bitte, ich spreche ausnahmsweise mal nicht von den paar prophetischen Texten, die im alten Testament und anderswo gesammelt sind (deren Glaubwürdigkeit ich sehr wohl anzweifle, da es sich um von einer Priesterkaste redigierte Texte handelt), sondern von der alltäglichen Religionsausübung, in der Gott jeden Tag zu den Menschen sprechen will.
Denn seit Jahrtausenden spricht eben kein Gott direkt zu den Menschen, sondern es sind die Führer der Religionsgemeinschaften und deren Beauftragte, die sprechen.
(04-12-2012, 12:49)Ekkard schrieb: Menschenbild:Nein, das sind sie nicht, denn diese Faktoren ändern sich praktisch bei jeder Begegnung. Tut mir leid, aber wenn du meinst, ein Menschenbild sei eine vorgefertigte Anleitung, wie man Menschen zu begegnen habe, eine Art Spickzettel, an dem man sich abarbeitet - dann nein, dann habe ich definitiv kein Menschenbild! Und lehne so etwas kategorisch ab.
(03-12-2012, 19:38)Ekkard schrieb: Im Handlungsvorfeld ersetzt man die konkrete Person, durch eine Vorstellung (ein Modell), das man gemeinhin Menschenbild nennt. Von diesem hängt weitgehend ab, wie du anderen Menschen begegnest. Die Vorstellung "Gott" verleiht dem Menschenbild "Gottähnlichkeit" bzw. neudeutsch: Würde.
(03-12-2012, 20:31)schmalhans schrieb: Das verstehe ich noch weniger - ein konkrete Person wird zum Bild des Menschen? Nein, wie ich anderen Menschen begegne, hängt von hunderten Faktoren ab - von meiner Laune, von der vorangegangenen Begegnung, von den Umständen, von den Erwartungen, nicht zuletzt von der anderen Person ... Nicht Gott verleiht einem Menschen Würde, sondern die anderen Menschen und der Rahmen, den sich eine menschliche Gesellschaft gibt (Verfassung, Gesetzgebung, Gerichtsbarkeit, Verteilung der Reichtümer etc.)Auch bei dir: Erstmal: NEIN!, um dann anschließend genau das zu erzählen, worum es geht. Im Handlungsvorfeld hast du gar keinen konkreten Partner. Deine "hundert Faktoren" sind, zusammengenommen dein Menschenbild, das bestimmt, wie du anderen entgegen trittst, wie du sie behandeln wirst usw.
(04-12-2012, 12:49)Ekkard schrieb: Der Rest beschäftigt sich mit Ungerechtigkeiten in der Arbeitswelt im kirchlichen Umfeld. In tariflichen Auseinandersetzungen werden schließlich alle "Federn lassen müssen". Die Blütenträume werden am Markt entschieden bzw. beschnitten.
Im Übrigen: Ein tendenziöser IBKA Text voller orthografischer Fehler und einen Haufen Links: Sorry, so erzeugt man das Gegenteil von Glaubwürdigkeit! (Oder: ich nehme es als unverbindliches Geschmacksurteil (Petronius) hin.)
Das sehe ich völlig anders - Kirche in Deutschland ist nichts anderes als zwei Megakonzerne mit Pflege- und Kümmereinrichtungen, die sich aus ihrer privilegierten Vergangenheit Vorteile erhalten haben, die sie bis auf Blut verteidigen. Es ist nicht irgendwas im kirchlichen Umfeld, nein das IST die Kirche. Alles andere ist nur Form. Und wie deine Kritik am IBKA-Text, interessiert dich Form sowieso mehr als Inhalt, auf den du nicht mit einer Silbe eingehst.
Tut mir leid, dass meine Zeit es nicht erlaubt, die verlinkten Text auch noch zusammenzufassen. Ich bin der Auffassung, dass Texte im Original immer vorteilhafter sind. Man kann sich ein eigenes Bild machen und muss sich nicht von Dritten etwas "vorschreiben" lassen - wie etwa den Mittlern Gottes.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

