22-11-2012, 12:46 
		
	
	(22-11-2012, 11:22)d.n. schrieb: du siehst anscheinend nicht den Unterschied zwischen dem Ersuchen um Hilfe und Zwang,..niemand ist gezwungen, einem Sterbewilligen dabei zu helfen, aber jede freiwillige Hilfe sollte straffrei erfolgen dürfenIch denke, wir sollten einen deutlichen Unterschied machen zwischen dem, was Recht ist und dem, was Glaube ist.
Glaube kann sich der Möglichkeit einerseits der Selbsttötung andererseits der aktiven Sterbehilfe verschließen. Das aber ist nicht Sache der Allgemeinheit.
(22-11-2012, 02:10)Richard Bastian schrieb: Welche Bedeutung haben menschliche Ansichten und Gesetze denn schon?Man kann darauf patzig reagieren. Allerdings handelt es sich um eine Bedeutungsfrage, die den Glauben anspricht. Und da fängt die Problematik um "allgemeine Regeln" und dem an, was ich unter Glaube verstehe. Kann sein, dass ich speziell jede bewusste Tötungshandlung als schwere, bedeutungsvolle Untat ansehe. Das kann ich als Meinung auch vertreten. Allerdings darf das auf über-individuelle, also gesellschaftliche Regelungen keinen Einfluss haben; denn über-individuell muss nur geregelt werden, was der Gesellschaft insgesamt schadet. Das aber sind nur die Missbrauchsfälle, die ich auch gerne weitgehend eingeschränkt sehen möchte - allerdings nicht wegen meiner Glaubensgrundsätze, sondern aus der Sicht angerichteten Schadens z. B. unberechtigte Bereicherung.
(22-11-2012, 11:54)petronius schrieb: menschliche gesetze regeln das zusammenleben in der menschlichen geselschaft, und entspringen ganz am anfang natürlich menschlichen ansichtenRichtig, aber dann muss ein vernünftiger Abwägungsprozess folgen, der einer Ideologie bedingten Über-Regulierung vorbeugt.
(22-11-2012, 02:10)Richard Bastian schrieb: Hier, Diesseits, wer glaubt das ist alles, bitteschönSorry, das hat nichts mit der staatlichen Regelung bzw. Sanktionierung zu tun! Dieses Fehlargument taucht fälschlich schon seit Runden auf - und wurde von einer ganzen Reihe von Beiträgen bemängelt! Es wäre äußerst wünschenswert, Glaube und Gesetz sauber auseinander zu halten.
Auch mit "Unglaube" hat das nichts zu tun, weil es ja um freiwilliges Tun geht, soweit Schaden von der Gesellschaft ferngehalten wird.
(22-11-2012, 11:54)petronius schrieb: achtsamkeit im umgang miteinander, fürsorge und hilfe sind dadurch ja nicht ausgeschlossenGenau!
(22-11-2012, 02:10)Richard Bastian schrieb: dagegen ist diese Sache in der Bibel etwas fragwürdig, Christen sehen Selbstmord allgemein als Mord anJa, und wenn schon. Um was es hier geht, bedarf im Grunde keine Regelung durch den Staat, soweit es nicht um Missbrauchsfälle geht.
(22-11-2012, 02:10)Richard Bastian schrieb: Man hat nur die Möglichkeit mit jemanden zu reden der sowas vorhat, ihn vielleicht davon abbringen, das Leben anders zu sehen als das was man hier so im allgemeinen annimmt was es ist, jetzt und hier, und kein "Danach"Was, bitte, hat Sterbehilfe mit einem "Danach" zu tun? Die Glaubenslogik ist doch folgende: Selbsttötung und indirekte Hilfe dazu sind Todsünden. Folglich wird Gott diese Sünder einer Sanktion (z. B. Höllenqualen) unterziehen, die schrecklicher sind, als das "Bisschen Leiden im Davor". Was sollte Gott denn damit bezwecken? Der Sinn aus Sicht des Schöpfers wäre entweder Rache für
- das Wegwerfen des einmal geschaffenen Lebens,
- das Abwenden von Schaden von der menschlichen Gesellschaft oder
- vom Individuum.
Der Schaden für die Gesellschaft, sollte in der Tat durch gewisse staatliche Regeln gering gehalten werden; aber das ist unstrittig.
Dasselbe gilt für den Schutz des Individuums, das vielleicht sehr am Leben hängt. Aber auch darum geht es in dieser Diskussion nicht.
Folglich bleiben von den Bedenken nur noch individuelle Vorstellungen übrig, die jeder selbst in der Hand hat, und die den Staat nichts angehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
	
	
Ekkard

 
 

 
