05-11-2012, 22:06
(05-11-2012, 12:27)Mustafa schrieb:(05-11-2012, 12:13)Lelinda schrieb: Für mich ist Nachbars echte Katze real (da physisch vorhanden) und somit keine Idee. Der gestiefelte Kater dagegen ist eine Idee, denn er existiert zwar in den Köpfen (quasi virtuell), ist aber nicht real.
Damit räumst du nur physisch vorhandenen Dingen Realität ein. Ich sehe das anders.
herrgott noch mal: es sind verschiedene (arten von) realitäten auf verschiedenen ebenen!
eine idee, und wär sie von einem ding, ist real - aber eben nur als idee, als fiktion. sie muß keine entsprechung in der faktischen realität haben, auch wenn sie als fiktion real ist (gestiefelter kater, unsterbliche seele, mögliche gottesbilder)
die realität auf der faktischen ebene wird nicht nur erzählt, sondern läßt sich ganz praktisch prüfen und reproduzierbar beobachten (katze der nachbarin streicheln, elektrizität anhand ihre auswirkungen messen, die psyche untersuchen und behandeln)
natürlich läßt sich auch die idee als solche untersuchen (literaturwissenschaft, theologie...), etwa anhand ihrer formulierungen, aber dann wird sie zum eigenen ding - eben einer beschreibung des faktisch-real (mutmaßlich) nicht existierenden, (also nicht-) dings. die theologie als diskussion der gottesbilder ist natürlich real im faktischen sinn, ihr gegenstand aber nicht (insofern sich auch die theologie nicht an einem faktischen befund zu "gott" und dessen eigenschaften orientieren kann)
so weit waren wir doch auch schon mal, oder hab ich wieder mal nichts und also alles falsch verstanden?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)