08-10-2012, 23:25
Die Methodik mit der Psychosekten wie Scientology arbeiten, ist wohl kaum mit den Methoden Jesu vergleichbar.
Die christliche Urgemeinde wurde schon von ihren Kritikern zu einer Sekte degradiert. So bezeugt es auch die Apostelgeschichte, in der Paulus von dem Hohen Rat angeklagt wird:
Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, als einen, der Aufruhr stiftet unter allen Juden in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener.
(Apg 24,5)
Aus der Antwort des Paulus darauf:
Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, daß ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht;
(Apg 24,14)
Dadurch das Paulus bestätigt, dem Gott der Väter zu dienen, indem er alles glaubt, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, verteidigt er sich gegen den Vorwurf einer Sekte anzugehören. Er bestätigt also die gemeinsame Grundlage, die seine Ankläger behaupten auch zu besitzen. Die Tatsache allerdings, dass Paulus ein Nachfolger Jesu Christi war und ihn als Messias verkündigte, machte ihn in den Augen des Hohen Rates zu einem Sektierer.
Jesus spaltete das damalige Judentum. Seine Nachfolger nahmen ihn als Messias an und seine Gegner wiesen ihn züruck. Somit bildeten die frühen Christen tatsächlich eine Art "Sektor", indem sie sich in diesem entscheidenen Punkt von den anderen Juden unterschieden. Man könnte aber genauso gut sagen, dass viele Juden sich von dem Messias "abschnitten", indem sie ihn verworfen haben. Ebenso kann auch das damalige Pharisäertum als religiös-elitere Sekte bezeichnet werden, deren schärfster Kritiker Jesus Christus war.
Letztendlich entscheidet sich alles an der Frage, ob Jesus der war, der er behauptete zu sein.
Wenn Jesus wirklich der Christus war, und er ist es, dann sind auch seine Worte und Warnungen allemal gerechtfertigt gewesen. Darüber hinaus hat Jesus niemanden gezwungen, sondern es den Menschen freigelassen ihm zu glauben. Auch der Vergleich der Bergpredigt mit den Lehren eines L. Ron Hubbard müsste mehr als deutlich machen, dass es um etwas ganz anderes geht. Jesus forderte die Menschen auf ihre Herzenshaltung zu ändern...
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
(Joh 1,10-12)
Wieso sollte von dem historischen Jesus nicht bekannt sein, wenn er doch historisch ist? Abgesehen von den Evangelien und den übrigen neutestamentlichen Schriften, gibt es ja noch andere historische Quellen, welche die Historizität Jesu bezeugen. Sobald ein Chronist etwas über eine andere Person niederschreibt, ist dahinter eine Information verborgen. Deshalb verstehe ich nicht, warum von dem historischen Jesus nichts bekannt und nachzuweisen wäre.
Um hier eine der bekanntesten außerbiblischen Quellen vorzulegen:
Flavius Josephus (37 od. 38 n. Chr. - n. 100 Chr.) schreibt diese Zeilen nicht als Christ, sondern als ein jüdischer Chronist, der, da er unmittelbar nach der Kreuzigung in Jerusalem geboren wurde, so ziemlich an der Quelle saß. Für ihn stand die Historizität Jesu, sein Wirken und sein Kreuzestod außer Frage. Auch die Wundertaten Jesu nimmt Josephus für selbstvertändlich hin. Sie müssen damals in aller Munde gewesen sein.
Eine weitere Aufzeichnung über die Christen und Jesus Christus findet sich bei dem römischen Chronisten Tacitus. Um 116-117 schrieb dieser in den Annalen über den Brand Roms unter Nero. Er bezeugt, dass Nero den Brand selbst legte und die Schuld auf die Christen abwälzte. Dabei kommt auch auf die Christen und Christus zu sprechen:
Obwohl Tacitus, wie man es unschwer an diesen Versen erkennen kann, von den Christen überhaupt nicht viel gehalten hat, bezweifelt er weder die Existenz Jesu und noch dessen Hinrichtung unter Pontius Pilatus, der genau wie Tacitus Römer war. Diese Informationen über Jesus Christus müssten also offiziell gewesen sein, da die Annalen noch nicht einmal hundert Jahre nach Jesu Kreuzigung abgefasst wurden. Wir würden heutzutage gar nicht daran denken, die Existenz von Personen anzuzweifeln, die vor etwa 80. Jahren gelebt haben.
Schlicht durch diese beiden Quellen ist doch schon Information über den historischen Jesus zusammen gekommen, welche sich zudem mit den Informationen in der Bibel decken.
Selbst der Kaiser Tiberius von Tacitus erwähnte, der in den obigen Zeilen auftaucht, wird gleichsam in dem Lukasevangelium als damals amtierender römischer Kaiser genannt. Zudem ist das Evangelium nach Lukas eine ältere Quelle, als es die Annalen sind.
Aber im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst von Ituräa und dem Gebiet von Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene,
unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
(Lukas 3, 1-2)
Ebenso sind Herodes der Vierfürst (Herodes Antipas) und seine Brüder historische Personen.
Die christliche Urgemeinde wurde schon von ihren Kritikern zu einer Sekte degradiert. So bezeugt es auch die Apostelgeschichte, in der Paulus von dem Hohen Rat angeklagt wird:
Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, als einen, der Aufruhr stiftet unter allen Juden in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener.
(Apg 24,5)
Aus der Antwort des Paulus darauf:
Das bekenne ich dir aber, daß ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, daß ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht;
(Apg 24,14)
Dadurch das Paulus bestätigt, dem Gott der Väter zu dienen, indem er alles glaubt, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, verteidigt er sich gegen den Vorwurf einer Sekte anzugehören. Er bestätigt also die gemeinsame Grundlage, die seine Ankläger behaupten auch zu besitzen. Die Tatsache allerdings, dass Paulus ein Nachfolger Jesu Christi war und ihn als Messias verkündigte, machte ihn in den Augen des Hohen Rates zu einem Sektierer.
Jesus spaltete das damalige Judentum. Seine Nachfolger nahmen ihn als Messias an und seine Gegner wiesen ihn züruck. Somit bildeten die frühen Christen tatsächlich eine Art "Sektor", indem sie sich in diesem entscheidenen Punkt von den anderen Juden unterschieden. Man könnte aber genauso gut sagen, dass viele Juden sich von dem Messias "abschnitten", indem sie ihn verworfen haben. Ebenso kann auch das damalige Pharisäertum als religiös-elitere Sekte bezeichnet werden, deren schärfster Kritiker Jesus Christus war.
Letztendlich entscheidet sich alles an der Frage, ob Jesus der war, der er behauptete zu sein.
Wenn Jesus wirklich der Christus war, und er ist es, dann sind auch seine Worte und Warnungen allemal gerechtfertigt gewesen. Darüber hinaus hat Jesus niemanden gezwungen, sondern es den Menschen freigelassen ihm zu glauben. Auch der Vergleich der Bergpredigt mit den Lehren eines L. Ron Hubbard müsste mehr als deutlich machen, dass es um etwas ganz anderes geht. Jesus forderte die Menschen auf ihre Herzenshaltung zu ändern...
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
(Joh 1,10-12)
(08-10-2012, 16:38)petronius schrieb: vom historischen jesus ist nichts bekannt, schon gar nicht nachweislich.
[...]
"Hierfür gibt es jede Menge Zeugnisse von Menschen die dies beobachtet haben. Die Heilungswunder, die er vollbracht hat waren weder zweideutig, noch erklärbar"
rollt es mir die zehennnägel auf. es gibt schriften, die so was behaupten - aber das sind keine glaubwürdigeren "zeugnisse" als die über die wundertaten von könig artus...
Wieso sollte von dem historischen Jesus nicht bekannt sein, wenn er doch historisch ist? Abgesehen von den Evangelien und den übrigen neutestamentlichen Schriften, gibt es ja noch andere historische Quellen, welche die Historizität Jesu bezeugen. Sobald ein Chronist etwas über eine andere Person niederschreibt, ist dahinter eine Information verborgen. Deshalb verstehe ich nicht, warum von dem historischen Jesus nichts bekannt und nachzuweisen wäre.
Um hier eine der bekanntesten außerbiblischen Quellen vorzulegen:
Zitat:"Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine frühen Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tag lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort."
Quelle: Flavius Josephus: Jüdische Altertümer, XVIII, 3, 3
Flavius Josephus (37 od. 38 n. Chr. - n. 100 Chr.) schreibt diese Zeilen nicht als Christ, sondern als ein jüdischer Chronist, der, da er unmittelbar nach der Kreuzigung in Jerusalem geboren wurde, so ziemlich an der Quelle saß. Für ihn stand die Historizität Jesu, sein Wirken und sein Kreuzestod außer Frage. Auch die Wundertaten Jesu nimmt Josephus für selbstvertändlich hin. Sie müssen damals in aller Munde gewesen sein.
Eine weitere Aufzeichnung über die Christen und Jesus Christus findet sich bei dem römischen Chronisten Tacitus. Um 116-117 schrieb dieser in den Annalen über den Brand Roms unter Nero. Er bezeugt, dass Nero den Brand selbst legte und die Schuld auf die Christen abwälzte. Dabei kommt auch auf die Christen und Christus zu sprechen:
Zitat:"Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, schob er die Schuld auf andere und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die wegen ihrer Verbrechen Verhassten, die das Volk ‚Chrestianer‘ nannte. Der Urheber dieses Namens ist Christus, der unter der Regierung des Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war. Für den Augenblick war [so] der verderbliche Aberglaube unterdrückt worden, trat aber später wieder hervor und verbreitete sich nicht nur in Judäa, wo das Übel aufgekommen war, sondern auch in Rom, wo alle Greuel und Abscheulichkeiten der ganzen Welt zusammenströmen und gefeiert werden."
Quelle: Tacitus, Annalen, XV, 44
Obwohl Tacitus, wie man es unschwer an diesen Versen erkennen kann, von den Christen überhaupt nicht viel gehalten hat, bezweifelt er weder die Existenz Jesu und noch dessen Hinrichtung unter Pontius Pilatus, der genau wie Tacitus Römer war. Diese Informationen über Jesus Christus müssten also offiziell gewesen sein, da die Annalen noch nicht einmal hundert Jahre nach Jesu Kreuzigung abgefasst wurden. Wir würden heutzutage gar nicht daran denken, die Existenz von Personen anzuzweifeln, die vor etwa 80. Jahren gelebt haben.
Schlicht durch diese beiden Quellen ist doch schon Information über den historischen Jesus zusammen gekommen, welche sich zudem mit den Informationen in der Bibel decken.
Selbst der Kaiser Tiberius von Tacitus erwähnte, der in den obigen Zeilen auftaucht, wird gleichsam in dem Lukasevangelium als damals amtierender römischer Kaiser genannt. Zudem ist das Evangelium nach Lukas eine ältere Quelle, als es die Annalen sind.
Aber im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst von Ituräa und dem Gebiet von Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene,
unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
(Lukas 3, 1-2)
Ebenso sind Herodes der Vierfürst (Herodes Antipas) und seine Brüder historische Personen.
