05-10-2012, 12:30
(05-08-2012, 07:34)nescio schrieb: da kulturell bedingt, auch erwachsene Menschen in unserer Gesellschaft von jener Form der (Über)Aktivität betroffen sind ...
es geht hier um die einfache Konstruktion des Glaubens ("ich glaube an ..." also Subjekt, Prädikat, Objekt) wobei De-konstruktion als Methode durchaus mit der Aufdeckung mentaler Konstrukte gleichzusetzen ist. Aus eigener Erfahrung werden diese Begrifflichkeiten, die bei plausibler Erklärung ganz leicht zu verstehen sind, im Verborgenen geschickt manipuliert...
Grundsätzlich ist das wohl richtig. Auch das Denken ist beschränkt, und um ein unbeschränktes religiöses Ideal zu verwirklichen, müssen auch die Vorstellungen und gedanklichen Konstrukte darüber fallengelassen werden.
Nur gibt es beim Menschen viele Veranlagungen, noch dazu viele Entwicklungsstufen, so dass die Vielfalt des Glaubens oder der Glaubenspraktiken eigentlich zu begrüßen ist. Da gleich von unnötiger "Aktivität" zu sprechen, oder gar von "Manipulation" erscheint mir übertrieben. Was mich auch stört ist eine Gleichsetzung von "Meditation" und "Entspannungsübungen".
(05-08-2012, 07:34)nescio schrieb: Besteht der tiefere Sinn des Glaubens wirklich darin, die zugrunde liegende Konstruktion als solches zu erkennen (was nichts anderes bedeutet als "dekonstruieren") um allmählich ... oder auch ganz unerwartet ... Stille zu erfahren ?
Gott sozusagen als "Große Stille", sicherlich...
(05-08-2012, 07:34)nescio schrieb: Doch weshalb ist solch eine bewährte Heilmethode, die neben den herkömmlichen Glaubensrichtungen erfahrungsgemäß
jeglicher Art spiritueller Weltanschauungen auf den Grund gehen kann, bisher weitgehend unbekannt geblieben ?
Das stimmt nicht, es gibt für jeden etwas. Was eigentlich ganz genau darauf abzielt ist doch Zen. Wenn man Zen-Bücher liest, am besten gleich das Shobogenzo von Dogen, dann bleibt man am Ende immer mit nichts in der Hand - Wissen, gedankliche Konzepte werden konsequent abgewiesen. Die Praxis besteht in der Aufmerksamkeit auf den Atem - wiederum völlig "inhaltsleer".
"Heilung" bedeutet hier buddhistisch gesprochen, "die Dinge so zu sehen wie sie wirklich sind", also ohne subjektive Verzerrung. Jeder lebt ja eigentlich in seiner eigenen Welt, hat seine eigene Sicht auf das Leben. Heilung also im Sinne von Klarheit.
Sehr anschaulich: die Zehnerreihe über die Ansichten an Buddha +http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html