03-10-2012, 23:12
Die Evangelien stammen bestimmt nicht von herrschenden Schichten, die die kleinen Leute unterdrücken wollten. Denn sie waren schon gegen 100 n.Chr. fertig geschrieben, und da war das Christentum noch eine unbedeutende Sekte. Sicher waren die Evangelien römer-freundlich, denn die Römer hatten die Macht. Aber sie waren nicht unterschichten-feindlich. Schließlich wird oft genug gefordert, dass die Reichen den Armen Almosen geben sollen; außerdem soll der, der der Größte sein will, der Diener der anderen sein.
Mit den Sprüchen im Johannes-Evangelium (ich bin das Brot, der Weg, das Licht usw.) kann ich auch nichts anfangen, aber sie sollen vor allem darauf hinweisen, dass (nur) der Glaube an Jesus zu Gott führt. Ob das etwas Neues war, weiß ich nicht.
Wenn du wissen willst, was ich für das Besondere an Jesu Lehre halte: Es ist nicht die Feindesliebe (obwohl die Idee, auch Feinde als Menschen zu behandeln, nicht schlecht ist), sondern die Tatsache, dass jeder eine neue Chance bekommen soll. Das findet man sowohl in Jesu Lehre, als auch in seinem Verhalten (die Evangelien, auch das von Johannes, sind voll von solchen Geschichten), und es betrifft sowohl Kranke, die aufgrund ihrer Krankheit (wie Lepra) ausgestoßen sind, als auch "Sünder", die sich mit ihrem Verhalten selbst in eine sozial unverträgliche Situation hineinmanövriert haben. Die Kranken werden geheilt und können wieder am normalen Leben teilnehmen. Die Sünder dagegen bekommen die Möglichkeit, anderen Leuten etwas Gutes zu tun. Das zeigt besonders die Geschichte von Zachäus, der, nachdem er trotz seiner Betrügereien Jesus bewirten durfte, wie verwandelt ist.
Ich finde das wirklich bemerkenswert. Ob eine solche Einstellung Jesu in der Religionsgeschichte etwas Besonderes ist, kann ich nicht beurteilen. Da du dich aber gut mit Religionen auskennst, kannst du es mir sicher sagen.
Mit den Sprüchen im Johannes-Evangelium (ich bin das Brot, der Weg, das Licht usw.) kann ich auch nichts anfangen, aber sie sollen vor allem darauf hinweisen, dass (nur) der Glaube an Jesus zu Gott führt. Ob das etwas Neues war, weiß ich nicht.
Wenn du wissen willst, was ich für das Besondere an Jesu Lehre halte: Es ist nicht die Feindesliebe (obwohl die Idee, auch Feinde als Menschen zu behandeln, nicht schlecht ist), sondern die Tatsache, dass jeder eine neue Chance bekommen soll. Das findet man sowohl in Jesu Lehre, als auch in seinem Verhalten (die Evangelien, auch das von Johannes, sind voll von solchen Geschichten), und es betrifft sowohl Kranke, die aufgrund ihrer Krankheit (wie Lepra) ausgestoßen sind, als auch "Sünder", die sich mit ihrem Verhalten selbst in eine sozial unverträgliche Situation hineinmanövriert haben. Die Kranken werden geheilt und können wieder am normalen Leben teilnehmen. Die Sünder dagegen bekommen die Möglichkeit, anderen Leuten etwas Gutes zu tun. Das zeigt besonders die Geschichte von Zachäus, der, nachdem er trotz seiner Betrügereien Jesus bewirten durfte, wie verwandelt ist.
Ich finde das wirklich bemerkenswert. Ob eine solche Einstellung Jesu in der Religionsgeschichte etwas Besonderes ist, kann ich nicht beurteilen. Da du dich aber gut mit Religionen auskennst, kannst du es mir sicher sagen.

