(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: Solche Fälle, also körperliche Gewalt im Affekt (z.B. als Wutausbruch) mag es geben.
Durch psychologische Impulse. Gibt es diese nicht, ist dieser Affekt auch eher zu vermeiden. Häusliche Gewalt in Deutschland z.B ist garnicht mal selten - diese Affekte kommen dort in einer schönen Routine vor. Es geht nicht darum irgendeine Gewaltform zu entschuldigen oder mehr zu verurteilen. Die Stagnierung ist ja Unterschiedlich. Mobbing am Arbeitsplatz kann man wohl nicht mit einer Ohrfeige von einer Frau vergleichen oder Mobbing am Arbeitsplatz mit einer Atombombe. Aber wenn dieser Typ durch das Mobbing nachts nicht mehr schlafen kann, unausgeruht wieder zur Arbeit geht - können agressionen hervorsteigen (Testosteron) - wie jeder damit umgeht ist unterschiedlich. Ebenso wird sich diese psychologische Last, irgendwann auf sein körperliches Wohlbefinden hineinprojezieren.
(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: Häufiger werden die Fälle sein, in denen derjenige, der physische Gewalt anwendet, vorgibt, durch psychische Gewalt provoziert worden zu sein.
Der Mensch sucht sich, in allem was er tut eine Rechtfertigung für sich.
Raubt er ne Bank aus und hatte er vorher kein Geld...? Wenn er kein Geld hat, interessiert ihn kein Schwein. Also raubt er die Bank aus und denkt sich, die haben eh genug Geld und will auch mal ein schönes Leben führen - das ist seine momentane Warheit darüber. Die Justiz, sowie die Bank wird das ganz anders sehen.
(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: Dass psychische Gewalt schlimmer ist, wird gern behauptet - vor allem von Leuten, die körperliche Gewalt überhaupt nicht kennen.
Ein plakatives Beispiel von psychologischer Gewalt, das irgendwann in einer massenweisen physischen Gewalt ausgeartet ist, sind die anfänge der Politik der NSDAP. Man hat da ne langsame Einleitung gemacht, bis das alles Anker gefunden hatte, bis die Agressionen immer mehr gesteigert wurden und darin in dieser Psychologie eine Rechtfertigung gefunden hat (Betone Rechtfertigung). Deswegen sage ich, das psychologische Gewalt, physische Gewalt hervorholen kann.
Der Krieg gegen die Russen sollte eigentlich nicht stattfinden, bis man die Russen erfolgreich als chronische, terroristische Gefahr darstellen konnte. D.H man hat die Psyche beeinflusst (und der Empfänger beeinflussen lassen), es so unter psychologischer Gewalt gesetzt mit einem Ziel einer Ideologie - (Das Menschen angst bekommen haben = Gewalt), damit die Menschen ihr Einverständis, aus Angst, für die physische Gewalt geben konnten.
Anderes Beispiel, die französische Revolution - die massenweise psychologische Unterordnung der Gesellschaft gegenüber einem selbsternanntem Adel - wo durch diese Trennung eine große Ungleichheit auch im Wert des Menschens an sich verzeichnet wurde. Es ist eine Form der psychologischen Gewalt, das den Wert des Menschens unterordnet, durch die Definition einer Schicht. Wo die am Ende nicht gerade mit Wattestäbchen auf die Straßen gegangen sind und den König da andiskutiert haben, mit der Bitte alles anders zu machen.
Wie z.B ein Ghandi reagiert, darf man nicht immer erwarten, weil man meint man macht selbst alles richtig.
(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: Solche Leute neigen leicht dazu, körperliche Gewalt zu entschuldigen.
Das ist sehr verallgemeinert.
Wenn ich z.B durch jemanden gesellschaftlich diffamiert werde, wird sich diese Person auch dafür, für sich entschuldigen oder rechtfertigen und es ganz anders sehen, vielleicht weil der andere stinkt oder die Schuhe nicht mag. D.H seine eigene Handlung wird er erst einmal für richtig ansehen, wenn sie sofern erst einmal aus seiner Richtung kommt. Seis von sich aus - von seiner Familie aus, von seiner Gemeinde aus oder von seiner Kultur oder Land heraus.
(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: Jeder, der wirklich physischer Gewalt ausgesetzt war oder gar öfters ist, wird der Meinung sein, dass physische Gewalt immer auch psychische Gewalt enthält
Genau seh ich auch so. Das ist wie eine Kettenreaktion und desto länger der Schneeball rollt, desto größer und schneller wird er - desto mehr "Vorlast" steckt darin. Dann braucht es nur noch einen Funken, dann gibts die Explosion (Krieg) - bevor wieder die Ruhe einkehrt, weil jeder die schnauze voll von der Rechthaberei hat das am Ende eh nix gebracht hat - ausser das man sich in Zukunft behutsamer verhält.
(15-09-2012, 22:48)Lelinda schrieb: - sei es aufgrund der Angst, die er beim Opfer auslöst, oder durch die Demütigung, in vielen Fällen auch durch beides.
Die Angst ist immer ein sehr starkes Instrumentarium. Gerade die Angst, sofern die Anker findet, kann die sehr gut gelenkt werden. D.H es kann dadurch allein aus der Psyche heraus, eine Gewaltform enstehen die sich Physisch äussert.

