25-08-2012, 22:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-08-2012, 22:30 von schmalhans.)
(25-08-2012, 22:04)paradox schrieb: Manden,
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Wichtig ist aber auch, zu verstehen, warum es den anderen so schwer fällt, an etwas zu glauben, dass sie eben nicht sehen können.
Manche Menschen müssen etwas sehen, damit sie auch wirklich überzeugt sein können. An etwas zu glauben, ist gar nicht so einfach.
Stell dir vor, es gäbe ein Waisenkind, das seine Eltern nie kennengelernt hat und nie die Liebe seiner Eltern erfahren hat. Dieses Kind glaubt aber aus tiefstem Herzen, dass seine Eltern es geliebt haben, auch wenn es das nicht wirklich weiß und sich auch nicht an seine Eltern erinnern kann.
Wenn dieses Kind jetzt anderen beweisen wollte, dass seine Eltern es geliebt haben, dann könnte es das nicht, oder? Die anderen kannten seine Eltern auch nicht. Woher sollten sie das also wissen.
Und in so einer ähnlichen Situation befinden wir uns Gläubige auch.
Also ist Gott doch tot? Oder worauf läuft das mit dem Waisenkind hinaus?
Also, du richtest zwar deinen Beitrag an manden, meinst aber eigentlich uns Atheisten. Warum ich nicht an einen Gott glauben kann (an anderes kann ich durchaus glauben, zum Beispiel an die Macht der Liebe), hat nichts damit zu tun, dass man Gott nicht sehen kann - Liebe kann man auch nicht sehen, aber man kann ihre Wirkung spüren. Und ich sehe und spüre nicht EINEN Hinweis, dass es Gott gibt, keine Wirkung, nicht ein Zeichen, nichts gar nichts - und niemand konnte mir auch nur ansatzweise etwas davon zeigen oder gar nachweisen. Es ist und bleibt eine subjektive Einstellung, die aber niemals objektiv werden kann.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)