15-08-2012, 21:18
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Ein Irrtum ist diese Stelle in der Bibel, Gott habe uns nach Seinem Ebenbild geschaffen, ein furchtbarer und folgenschwerer Irrtum, eine Dichtung, eine Fabel, hingeschrieben um zu täuschen und zu verzerren, jede Erklärung und Auslegung ist falsch und bringt weitere Irrtümer mit sich, es ist eine Anmaßung und eine Gotteslästerung, und die Christenheit glaubt daran und nimmt es ohne Widerspruch hin, stolz, das Ebenbild Gottes zu sein.Das ist so eine Sache mit dem Glauben! Der Glaube enthebt niemanden der Aufgabe, an "seiner Gesellschaft" fördernd und bewahrend teilzunehmen, Beziehungen zu pflegen, dem Nächsten nicht mit sozialer Kälte zu begegnen.
Die von Dir genannte Ebenbildlichkeit ist natürlich kein Irrtum. Der "Irrtum" ist ein Missverständnis altisraelitischer Erzählweise, was Theologen wissen und einem auf Nachfrage auch bestätigen. Dass der Mensch selbst kulturell und physisch in der Lage ist, seine Welt zu gestalten, ist auch den Schreibern der Bibeltexte nicht verorgen gewesen. Wenn man nun voraus setzt, Gott habe das alles ins Dasein gerufen, so erzählt der Verfasser eben eine "Werdensgeschichte" - in dem Fall also, wie es zu der Kreativkraft des Menschen ("durch Gott") gekommen ist. Tatsache bleibt aber Tatsache für unsere hellenistisch geprägen Vorstellungen.
So stellt die Ebenbildlichkeit des Menschen kein adäquates Bild im Sinne dieses Threads dar für die Seinsweise Gottes (die kennt niemand).
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Es ist dieses Wort das den Menschen erlaubt, je nach der Mode und den Ansichten der jeweiligen Gegenwart zu tun und zu lassen was er will und es für richtig zu erklären, denn er ist Ebenbild, und dieses Ebenbild verteidigt er bis ins Letzte, er gibt es nicht auf, und wenn er sucht findet er für seine Untaten eine Bibelstelle die so ausgelegt werden kann bis sie passend ist, denn er ist das Ebenbild Gottes, er darf das.Um des Himmels willen, wo kommt denn diese Vorstellung bzw. "Begründung" her? (Eine solche Denkweise ist nicht in Ordnung - siehe oben; da stimme ich dir zu.)
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Er betet Holzstücke und Papierfetzen an, Steine und Metall, Bilder und Figuren, und er fühlt sich in Sicherheit und im Recht dies tun zu dürfen, nur weil er den Lügen Glauben schenkt die nur dafür erdichtet wurden ihn vollends zu verführen, und er merkt nichts.Ein solches (religiöses) Junktim zwischen dem Gefühl für Geldwert und Glaubenssicherheit existiert schlicht nicht. Die Sache ist viel einfacher und hat mit dem Neid der anderen zu tun, der scheinbar bestätigt, dass nur der mit Geld (Schmuck, Yacht, usw.) etwas gilt.
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Weist man ihn darauf hin wird er böse, er geht sogar so weit dem Warner die Hölle anzuwünschen, und viele Warner endeten auf dem Scheiterhaufen, heute macht man sie lächerlich und sucht in ihrer Vergangenheit ob da nichts zu finden sei um sie unglaubwürdig erscheinen zu lassen, oder ihnen sogar Ketzerei nachweist, es hat sich also fast nichts geändert, und das nur weil man nicht begreifen will.Auch hier ist der religiöse Anspruch zu weit hergeholt. Viel einfacher ist die Annahme, dass sich jeder so gut tarnt, wie er kann - ohne alles religiöse Brimborium.
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Wenn heute einer kommt und sie warnt, ...Auch dieser Absatz ist bestenfalls in winzigen Ansätzen zutreffend. Solche Fälle gibt es immer. Aber die wenigsten Menschen (Christen und Muslime eingeschlossen) rechtfertigen ihr Tun mit den Heiligen Schriften. Letztere können rein gar nichts rechtfertigen. Was "man tut oder lässt", ist allein Sache der gegenwärtigen Gesellschaften. Richtig an deinen Überlegungen ist, dass die Heiligen Schriften nur gewisse Grundhaltungen transportieren, keine Einzelheiten.
(15-08-2012, 20:03)Richard Bastian schrieb: Dabei bewundert und vergöttert man den einen von ihnen, anstatt ihm nachzueifern, ...Wer ist so pauschal "man"? Christen sind ein dermaßen heterogener "Haufen", dass solche Pauschalurteile für sich genommen immer falsch, vor allem nutzlos sind. Wenn du Kritik zu äußern hast, werde konkret: "Wer begründete welche "Untat" mit einem Bibelzitat?" Oder so ähnlich.
(Der Rest: ) Mataphorisches Predigen á la "Ihr seid gewarnt", wollen wir hier nicht. Daraus kann man nichts lernen, keine konkrete Verhaltensweisen ableiten, nichts erwidern und sich nicht wehren, eben weil kein reales Fehlverhalten genannt wird. Wenn dir ein Fehlverhalten aufstößt, gib das Gehörte oder Gelesene weiter - aber bitte sachlich und konkret - und schweife nicht schon nach wenigen Angaben ins Religiöse ab.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard