07-07-2012, 17:46
Ich habe schon wiederholt darauf hingewiesen, dass soziale Vereinbarungen sehr starke Grundstrukturen sind, die sich nur schwer ändern lassen. Schließlich sind sie Identität stiftend. Jede/r, die/der schon einmal in eine Krise dieser Art geraten ist, weiß dies, und die anderen sollten es sich vorstellen können. Folglich wird hier eine Frage angeschnitten, die eine andere Qualität hat, als reine körperliche Unversehrtheit. Ihre Identität infrage zu stellen, bedeutet nämlich für viele Menschen auch eine Verletzung, wenn auch eine seelische.
Es ist also seitens unseres Gemeinwesens eine Frage der Abwägung, welche Art von Schmerz oder Krise man bestimmten Personengruppen zumutet und warum. Im Gegensatz zur Genitalverstümmelung von Mädchen ist die Beschneidung bei Jungen hinnehmbar - mehr aber auch nicht.
Der aktuelle Fall zeigt einmal mehr, dass die juristische Keule ungenau arbeitet. Sie kann bestenfalls das Grundsätzliche Rechtsverständnis regeln, nicht den Einzelfall. Andererseits: Würde eine Vielzahl von Beschnittenen, später die Gerichte anrufen und ihre Eltern und Paten wegen Körperverletzung verklagen, so berkämen sie wohl Recht. Und so entspräche es auch meinem Verständnis.
Es ist also seitens unseres Gemeinwesens eine Frage der Abwägung, welche Art von Schmerz oder Krise man bestimmten Personengruppen zumutet und warum. Im Gegensatz zur Genitalverstümmelung von Mädchen ist die Beschneidung bei Jungen hinnehmbar - mehr aber auch nicht.
Der aktuelle Fall zeigt einmal mehr, dass die juristische Keule ungenau arbeitet. Sie kann bestenfalls das Grundsätzliche Rechtsverständnis regeln, nicht den Einzelfall. Andererseits: Würde eine Vielzahl von Beschnittenen, später die Gerichte anrufen und ihre Eltern und Paten wegen Körperverletzung verklagen, so berkämen sie wohl Recht. Und so entspräche es auch meinem Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard


