24-06-2012, 12:54
(21-06-2012, 14:18)Keksdose schrieb: Interessanterweise (vielleicht bin ich auch zu doof zum Suchen^^) gibt es dieses Thema so direkt noch nicht.
Meine Problematik ist folgende: Meiner Ansicht nach folgt auf ein konsequentes Durchdenken der Theodizeeproblematik konsequenterweise eine atheistische Haltung als einzig adäquate Antwort. Jetzt gehe ich aber davon aus, dass ich nicht der intelligenteste Mensch der Welt und imstande bin, als Einzige die Wahrheit zu erkennen - die Tatsache, dass so viele Menschen trotz Theodizee an Gott glauben, lehrt mich also, dass ich irgendeinen Aspekt nicht bedacht habe.
Und das führt mich direkt zu meiner Frage: Wieso glaubt ihr an Gott, trotz der Theodizeeproblematik, trotz all des Leids auf der Welt?
Was übersehe ich?
Bin sehr auf eure Antworten gespannt
Glüßle!
MMn. müßig darüber zu diskutieren. Das Theodizeeproblem besteht, ok. Glaube hat aber nicht den Anspruch logisch ergründbar sein zu müssen.
Die Antwort auf das Theodizeeproblem kann daher nur da gefunden werden, wo auch sonstige Gottesfragen landen: im Metaphysischen. Wer glaubt hat mit logischen Unstimmigkeiten die Gott betreffen kein Problem, da er wohl der Meinung sein wird, dass der Mensch nicht Gottes Werk verstehen kann.
Das Theodizeeproblem ist somit nur ein Problem auf dem Fundament der Logik. In der Religion und im Glauben muss das aber nicht sehr viel bedeuten. Und das ist auch absolut in Ordnung, da das Metaphysische ein wesentliches Merkmal von Religion und Glauben ist. Ohne einen solchen Trandzendenzbezug wäre es keine Religion.
Ich finde es daher auch schlichtweg falsch, wenn du behauptest bei genauerer Prüfung wäre nur der Schritt zum Atheisten zulässig.
