12-06-2012, 22:12
Jean Gebser, Kulturphilosoph und Vertreter der so genannten Integralen Theorie, hat in seinem Werk "Urspung und Gegenwart" untersucht, wie sich das Bewusstsein der Menschen entwickelt haben könnte. Zentral ist die Theorie: Bewusstseinsstrukturen folgen nicht einfach aufeinander, indem eine Struktur die andere ablöste. Jede Struktur bleibt wirksam, auch nachdem eine neue Struktur aus ihr „herausmutiert“ ist. Ferner ist Gebser der Meinung, dass das Bewusstsein sich nicht kontinuierlich „entwickelt“ hat, sondern dass sprunghafte, diskontinuierliche Wandlungen der Strukturen geschahen: sobald eine Struktur „defizient“ wird, sobald sie also erschöpft ist und sich destruktiv auszuwirken beginnt, gelangt eine andere Bewusstseinstruktur zum Durchbruch, die keine kontinuierliche Weiterführung der alten Bewusstseinsstruktur, sondern etwas vollkommen Neues ist. Den sprunghaften, diskontinuierlichen Charakter der Bewusstseinswandlung bringt Gebser zum Ausdruck, indem er von „Bewusstseinsmutationen“ spricht. (Quelle: Wikipedia) Gebser sah vier Stufen (oder Strukturen): archaisch, magisch, mythisch, mental (rational).
Auch Erich Neumann, Psychologe, weiss darum ("Ursprungsgeschichte des Bewusstseins").
Ken Wilber (amerikanischer Vetreter der Integralen Theorie) hat versucht, diese Theorie weiter zu entwickeln und sie mit anderen Aspekten der menschlichen Entwicklung (sozial, wirtschaftlich, physisch) in Einklang zu bringen ("Halbzeit der Evolution", "Eros, Kosmos, Logos") und dabei noch weitere Stufen ausgemacht.
Archaisch: Zeit der Familien-Struktur, Stämme, relativ unbewusst, "paradiesisch", Jäger und Sammler
Magisch: Zeit der Stammesdörfer, kein mentales Ego sondern ein "Körper-Ich", magischer Umgang mit der Umwelt, Medizinmann/Schamane
Mythisch: Zeit der frühen Imperien (Hochkulturen), Kultur als Mitel gegen die Todeserfahrung, mythisches (Gott-)König/innentum, Ackerbau, Welt der Symbole, Erwirtschaftung von Überschuss, Polis, Geschichtsbewusstsein - am Ende entwickelt sich das Ego, der mythische "Held" entsteht, Gruppenzugehörigkeit
Mental (Wilber nennt sie "rational"): Zeit der Nationalstaaten, rationales Ego - "Egoismus", mechanischer Körper, Neuzeit, "patriarchale Unsterblichkeit", Entstehungszeit des Buddhismus, Christentums, Islam ...
Auch Erich Neumann, Psychologe, weiss darum ("Ursprungsgeschichte des Bewusstseins").
Ken Wilber (amerikanischer Vetreter der Integralen Theorie) hat versucht, diese Theorie weiter zu entwickeln und sie mit anderen Aspekten der menschlichen Entwicklung (sozial, wirtschaftlich, physisch) in Einklang zu bringen ("Halbzeit der Evolution", "Eros, Kosmos, Logos") und dabei noch weitere Stufen ausgemacht.
Archaisch: Zeit der Familien-Struktur, Stämme, relativ unbewusst, "paradiesisch", Jäger und Sammler
Magisch: Zeit der Stammesdörfer, kein mentales Ego sondern ein "Körper-Ich", magischer Umgang mit der Umwelt, Medizinmann/Schamane
Mythisch: Zeit der frühen Imperien (Hochkulturen), Kultur als Mitel gegen die Todeserfahrung, mythisches (Gott-)König/innentum, Ackerbau, Welt der Symbole, Erwirtschaftung von Überschuss, Polis, Geschichtsbewusstsein - am Ende entwickelt sich das Ego, der mythische "Held" entsteht, Gruppenzugehörigkeit
Mental (Wilber nennt sie "rational"): Zeit der Nationalstaaten, rationales Ego - "Egoismus", mechanischer Körper, Neuzeit, "patriarchale Unsterblichkeit", Entstehungszeit des Buddhismus, Christentums, Islam ...
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

