(30-05-2012, 20:33)petronius schrieb: natürlich ist es kein argument für faktizität, daß etwas in einem buch erwähnt istDas ist ein Argument (außer das Buch will keine Tatsachen vermitteln), wie stark dieses Argument ist, wär ne andere Frage. Deren Antwort u.a. davon abhängt, wie glaubwürdig das Buch insgesamt ist.
Mir gings um die schlampige Ausdrucksweise, dass es überhaupt keinen Beleg gibt. Wer präzise denken will, sollte auch versuchen, sich präzise auszudrücken.
Dass etwas in einem Physiklehrbuch gesagt wird, ist beispielsweise ein starkes Argument dafür, dass dem tatsächlich so ist. Besonders wenn das Lehrbuch nicht für Gymnasiasten, sondern für Physikstudenten geschrieben wurde.
Überleg nur mal, wie viel du nur deshalb glaubst, weil du es irgendwo gelesen oder (z.B. von einem Professor) gehört hast. Bist du jemals um die Welt gefahren, um direkt zu erfahren, dass sie ein Rotationsellipsoid ist? Hast du die Keilschrifttafeln, auf die sich Historiker bei der Darstellung der Geschichte des antiken Orients beziehen, im Original gelesen? oder selber die C-14-Datierungen der Rollen von Qumran vorgenommen?
Das allermeiste, was wir wissen, haben wir doch aus Büchern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du da die Ausnahme bist.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"