15-05-2012, 12:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-05-2012, 12:07 von schmalhans.)
(15-05-2012, 11:43)Ekkard schrieb:(15-05-2012, 00:02)schmalhans schrieb: Ich habe (auch hier nicht) noch keinen Christen getroffen, der sich von fundamentalistischen Zirkeln distanziert - das Gegenteil ist der Fall.Sich auf die Fundamente des Glaubens zurück zu ziehen, ist eine Schutzfunktion gegen befremdliche Strömungen des öffentlichen Lebens - insbesondere der allenthalben zu befürchtenden Gewalt, der Perversion der Hilfsbedürftigkeit, der Schaukelpolitik in den Schulen und ähnliche Erscheinungen. Na und? Es ist doch mehr als verständlich, wenn "man" diesen ein festes Fundament entgegen zu setzen versucht. Die Ursache ist nicht Gott, sondern die latente Verunsicherung.
Ein ganz anderes Verhalten ist der militante Extremismus! Dieser strebt nach Durchsetzung seiner Vorstellungen und Ziele durch Gewalt und ist wirklich gefährlich. Ich wüsste jedoch keine Kirchengemeinde, welche sich mit solchen Leuten einlässt. Also ich für meinen (An-)Teil distanziere mich sehr deutlich von dieser Art fundamentalistischer Vorstellung und extremistischen Verhaltens.
(15-05-2012, 00:02)schmalhans schrieb: "Die Idee der Menschenrechte ist eng verbunden mit dem Humanismus und der ... Idee des Naturrechtes." Ich habe bewusst in meiner Antwort nicht darauf zurück gegriffen, denn das Naturrecht ist wohl eine der umstrittensten These, ...Stimmt, wenn man allen religiösen Vorstellungen widerspricht, kommt man ziemlich schnell ans Ende der Argumentationskette. Es bleibt nur noch der Mensch "an sich". Und von dem wissen wir, wie wankelmütig und aggressiv der sein kann. "Na und?", wer die schnelleren Gewehre und die stärkeren Bomben hat, kann sich seine Vorstellungen rücksichtslos zusammen zimmern und durchsetzen. Wollen wir diese Art der "Kanonenboot"-Politik?
Ich behaupte: Wir wollen Solches nicht, gleichgültig welcher Weltanschauung wir uns verbunden fühlen - siehe "Weltethos".
Danke für das klare Distanzieren. Aber: dein Menschenbild erschrickt mich. "Der Mensch ist böse, aggressiv und will sich nur gegenseitig umbringen"? Ich stelle mir immer erst die Frage: bin ich selbst so?, bevor ich sie anderen um die Ohren haue der gar unterstelle, sie wären so. Allerdings werden Menschen im Namen von Ideologien und Religonen genau dazu gebracht! Denn da geht es um die Machtfrage, um nichts anderes! Und wer seinen "innergemeindlichen" Frieden als relevant für die Kirchenoberhäupter und christlichen Politker ansieht, ist mehr als nur naiv. Bitte mache dir selbst ein Bild davon, nämlich heute Abend bei Sandra Maischberger. Da führt sich die religiöse Arroganz selbst vor.
Weiter behauptest du, Fundamentalismus wäre Rückzug und Selbstschutz. Aber das Gegenteil ist der Fall - fundamentalistische Ideologen gehen raus und wollen, dass alle so leben wie sie (es wollen). Wer das nicht sieht, verschließt die Augen vor der Realität. Lies doch mal kath.net und kreuz.net, um dem Abschaum ins Auge zu sehen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

