(10-05-2012, 11:02)eddyman schrieb: Ich würde in erster Linie nicht nach einer Gesellschaftstheorie fragen, weil eine Gesellschaft aus Individuen besteht, und wenn sich wirklich etwas ändern soll, muss zuerst der Einzelne fitt dafür gemacht werden
ein wirtschafts- oder gesellschaftssystem, für das "der Einzelne erst noch fitt dafür gemacht werden" muß, sprich: das für einen menschen gemacht ist, den es (noch) gar nicht gibt, muß scheitern - siehe kommunismus
reden wir hier von einer wirtschaftsethik oder von privater moral und individuellem "wohlverhalten"?
(10-05-2012, 11:02)eddyman schrieb: Die Wurzel des Problems hinsichtlich des ethischen wirtschaftlichen Handelns ist ja die Gier (Stichwort Ichhaftigkeit). Sie führt dazu, dass Geld (als ursprüngliches Tauschmittel für die Grundbedürfnisbefriedigung) zum Selbstzweck wird. Es fließt nicht mehr kontinuierlich, sondern wird akkumuliert (und durch Zinseszins je mehr Zeit vergeht, desto mehr und ungleichmäßiger). Das führt perverserweise dazu, dass das Geld, das zuerst dazu gedacht war dem Menschen das Leben zu erleichtern, eine globale Eigendynamik entwickelt, und jetzt dem Menschen ein "immer mehr" und"immer schneller" aufdiktiert. Burn-out herzlich willkommen!
Die ganz praktische Frage ist also, wie man die Gier bezähmen kann. Eine konkrete Übung dazu wäre das 'Geben', und ich glaube in allen Weltreligionen wird "Almosengeben" als eine regelmäßige Pflichtübung angesehen. Das Geld büßt dadurch (psychologisch und darauf kommt es an) seinen Selbstzweck ein, und von vielen Menschen getan wäre die Folge in erster Linie persönliches, aber mit der Zeit auch wirtschaftliches und soziales Gleichgewicht.
gebt almosen - und alles wird gut?
sorry, aber das scheint mir doch etwas zu naiv, um mich zu überzeugen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

