05-05-2012, 23:27 
		
	
	
		Dank euch für die Antworten.
Zu der Frage kam ich, da ich in meinem Bücherschrank mein altes Schulbuch "Die Physiker" von Dürrenmatt gefunden und mal wieder durchgelesen habe.
Hierin findet der geniale Physiker Möbius die sogenannte Weltformel und verschanzt sich aufgrund seiner Überlegungen, was diese für die Zukunft der Menschheit bedeuten würde in einem Irrenhaus. Die Geschichte spielt zu Zeiten des kalten Krieges und die beiden großen Mächte ringen hierbei (als "Newton" und "Einstein") um den Besitz dieser Erkenntnis.
Hierbei werden verschiedene Standpunkte aufgegriffen.
Möbius, als Grundlagenforscher beispielsweise sagt:
"Es war meine Pflicht, die Auswirkungen zu studieren, die meine Feldtheorie und meine Gravitationslehre haben würden. Das Resultat ist verheerend." Daher entschließt er sich, seine Entdeckungen für sich zu behalten.
Newton hingegen argumentiert: "Ihre persöhnlichen Gefühle in Ehren, aber Sie sind ein Genie und als solches Allgemeingut. ... Sie haben die Wissenschaft nicht gepachtet. Sie haben die Pflicht, die Türe auch uns aufzuschließen, den Nicht-Genialen."
Weiterhin: "Es geht um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. Wir haben Pionierarbeit zu leisten und nichts außerdem. Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige."
Im Grunde geht es um die Frage, ob auch Grundlagenforschung in der Verantwortung steht oder völlig von dieser losgelöst ist, ja sogar sein muss, da ihre Freiheit größer ist?
Wie bereits richtig angemerkt wurde, ist es häufig nicht vorhersagbar welche Resultate einmal zu welchem Ergebnis führen werden. Und das obige Buch steht auch unter dem Aspekt des kalten Krieges und der Forschung als Waffe.
Allerdings habe ich sehr oft das Gefühl dass Ethik in den Naturwissenschaften (zumindest an den Universitäten) nicht nur eine untergeordnete Rolle, sondern gar keine Rolle spielt. So erklärte zb. die hessische Landesregierung 2009 die „Die Goethe-Universität Frankfurt führt wehr- und sicherheitstechnische Forschungen durch“ und auch von anderen Hochschulen ist immer häufiger zu hören dass Forschungen im Auftrag von Verteidigungsministerium und Rüstungsindustrie durchgeführt werden.
Selbst innerhalb der Fachbereiche wird gegeneinander geforscht. Die Geowissenschaften sind hierfür ein gutes Beispiel. Ausbeutung und Schutz der Umwelt unter dem selben Dach. Ohne jedoch eine Auseinandersetzung über Gründe und auch Ethik der jeweiligen Forschung vorzunehmen (und hierbei handelt es sich nicht um Grundlagenforschung).
Es scheint wohl häufig so zu sein, dass das geforscht wird, wofür es Geld gibt.
	
	
	
	
Zu der Frage kam ich, da ich in meinem Bücherschrank mein altes Schulbuch "Die Physiker" von Dürrenmatt gefunden und mal wieder durchgelesen habe.
Hierin findet der geniale Physiker Möbius die sogenannte Weltformel und verschanzt sich aufgrund seiner Überlegungen, was diese für die Zukunft der Menschheit bedeuten würde in einem Irrenhaus. Die Geschichte spielt zu Zeiten des kalten Krieges und die beiden großen Mächte ringen hierbei (als "Newton" und "Einstein") um den Besitz dieser Erkenntnis.
Hierbei werden verschiedene Standpunkte aufgegriffen.
Möbius, als Grundlagenforscher beispielsweise sagt:
"Es war meine Pflicht, die Auswirkungen zu studieren, die meine Feldtheorie und meine Gravitationslehre haben würden. Das Resultat ist verheerend." Daher entschließt er sich, seine Entdeckungen für sich zu behalten.
Newton hingegen argumentiert: "Ihre persöhnlichen Gefühle in Ehren, aber Sie sind ein Genie und als solches Allgemeingut. ... Sie haben die Wissenschaft nicht gepachtet. Sie haben die Pflicht, die Türe auch uns aufzuschließen, den Nicht-Genialen."
Weiterhin: "Es geht um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. Wir haben Pionierarbeit zu leisten und nichts außerdem. Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige."
Im Grunde geht es um die Frage, ob auch Grundlagenforschung in der Verantwortung steht oder völlig von dieser losgelöst ist, ja sogar sein muss, da ihre Freiheit größer ist?
Wie bereits richtig angemerkt wurde, ist es häufig nicht vorhersagbar welche Resultate einmal zu welchem Ergebnis führen werden. Und das obige Buch steht auch unter dem Aspekt des kalten Krieges und der Forschung als Waffe.
Allerdings habe ich sehr oft das Gefühl dass Ethik in den Naturwissenschaften (zumindest an den Universitäten) nicht nur eine untergeordnete Rolle, sondern gar keine Rolle spielt. So erklärte zb. die hessische Landesregierung 2009 die „Die Goethe-Universität Frankfurt führt wehr- und sicherheitstechnische Forschungen durch“ und auch von anderen Hochschulen ist immer häufiger zu hören dass Forschungen im Auftrag von Verteidigungsministerium und Rüstungsindustrie durchgeführt werden.
Selbst innerhalb der Fachbereiche wird gegeneinander geforscht. Die Geowissenschaften sind hierfür ein gutes Beispiel. Ausbeutung und Schutz der Umwelt unter dem selben Dach. Ohne jedoch eine Auseinandersetzung über Gründe und auch Ethik der jeweiligen Forschung vorzunehmen (und hierbei handelt es sich nicht um Grundlagenforschung).
Es scheint wohl häufig so zu sein, dass das geforscht wird, wofür es Geld gibt.
