(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Zur Frage, was man wissen kann, gibt jedes Philosophielexikon beredtes Zeugnis. M. E. geht es hier nicht um die Frage des Wissens von Gott sondern um mitgeteilte "Erfahrungen". Hier muss man ganz klar unterscheiden: Wissen und Gewissheit.Mitgeteilte Erfahrungen haben aber m.E. nichts mit Wissen und auch nichts mit Gewissheit gemein sondern nur mit Glauben, der Mitteilende mag Gewissheit haben über das was er aussagt, derjenige dem mitgeteilt wird kann an das Mitgeteilte zunächst allenfalls glauben; und ja, dann natürlich prüfen.
(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Von oder über Gott kann man nichts wissen, weil Wissen die Prüfbarkeit verlangt - nennen wir es im Falle Gottes: das Gottesexperiment.Stimmt, "G#tt" kann man nicht wissen, allerdings aber Gewissheit erlangen.
//edit: hier uneindeutigen Satz nachträglich gelöscht//
Wissen erlangt man durch Erfahrung und/oder durch Prüfung, nicht die Überprüfbarkeit ist m.E. das ausschlaggebende Moment, sondern die tatsächliche Überprüfung.
Bsp.: Das der Mond eine "Kugel" und keine Scheibe ist glaube ich zu wissen, überprüft habe ich das noch nicht. Ich glaube das tatsächlich nur , obwohl es allgemein als gesichertes Wissen gilt, aber ich selbst habe darüber keine Gewissheit sondern nur den Glauben an die Richtigkeit der Informationen darüber.
Man mag jetzt einwenden, daß es offiziell und objektiv überprüft wurde und das der Mond sicher eine "Kugel" ist. Ich als Subjekt kann das aber eben nur glauben (das Wort Gewissheit will ich jetzt vermeiden, weil wir es hier gerade als subjektives Erfahrungswissen "festgelegt" haben) nicht wissen.
(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: ... Eine so genannte Gotteserfahrung vermittelt somit kein (allgemeines, objektiv prüfbares) Wissen, sondern (subjektive) Gewissheit.Jepp, das ist so.
(01-05-2012, 00:11)Ekkard schrieb: Auf Letztere kann man sich nicht in der Form verlassen, wie auf die Tatsche (Wissen), dass sich Gase bei Erwärmung ausdehnen und damit unsere Motoren antreiben.
Hmm, ok; auf Kantsches "apriori Wissen" mag das mit dem "auf sich verlassen" 100% zutreffen (zb 180° Innenwinkel Dreieck).
Ehrlich gesagt bin ich mit mir selbst noch uneins, aber ich tendiere dazu der subjektiven Erfahrung mehr Gewicht zu geben als der vermeintlich objektiven, zumal ich bei der objektiven oft nicht mal in der Lage bin das vermeintliche Wissen überhaupt zu prüfen... ich müsste tatsächlich meist der Prüfung anderer Glauben schenken, also an das "objektive Wissen" glauben.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht.

