28-04-2012, 23:04
(24-04-2012, 11:58)helmut schrieb: Sofern noch Überreste vorhanden sind. Wenn sie vollständig erodiert sind (also alles, einschließlich der Fundamente, vom Regen weggewaschen o.ä.)), lassen sie sich nicht mehr nachweisen.
In Jericho sind die Überreste der Befestigung aus dem 17.Jh. nahezu vollständig wegerodiert worden, in paar Jahrhunderte später wären die wohl nicht mehr nachweisbar gewesen.
Das sind eben die Tricks konservativer, texthöriger Interpreten. Man verlegt die Geschehnisse in ein Jahrhundert, das für die angenommenen geschichtlichen Verläufe die bessere Kulisse bietet.
Niemand will bestreiten, dass Jericho im 16. Jh vC eine Stadtmauer hatte. Die fragliche Zeit der Landnahme allerdings ist das 13. bzw. 12. Jh vC. Und in dieser Zeit gab es dort, wo einst Jericho gestanden hatte, nichts, aber auch schon gar nichts, was hätte erobert werden können.
Kriegshandlungen größeren Umfangs lassen sich gewöhnlich anhand von typischen Überresten recht gut nachweisen.
Dazu noch einen erläuternden Hinweis zu JERICHO aus Wibilex:
Zitat:Historisierende Erklärung.
Konservative Ausleger suchen einen wie auch immer gearteten historischen Kern. Sie finden ihn beispielsweise in der Zerstörung der mittelbronzezeitlichen Stadtmauer, müssen Josua dann jedoch deutlich früher ansetzen (16. Jh.) als die kritische Forschung (13.-12. Jh.; → Landnahme).
Quelle: *http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/j/referenz/22344/cache/9525c50e6ac512ce09aa2c1af4830c5b/
MfG B.