19-04-2012, 11:46
Der Begriff 'Seele' wird im Judentum wie 'Leben' benutzt im Gegensatz zu 'Fleisch' oder zu 'Leiche'. Es wird also überhaupt nichts dazu gesagt, was diesen Unterschied im beispielsweise biochemischen Sinne ausmacht. Überhaupt scheint das Körper-Seele-Problem erst mit den griechischen Naturphilosophen aufgekommen zu sein, die erste Überlegungen zu diesem Unterschied angestellt haben. Ähnlich wie beim Licht hat man sich die Lebensvorgänge wie eine "Kraft" (vis vitalis) vorgestellt, unabhängig von der "Materie".
Offensichtlich hat dieser frühe Erklärungsversuch Eingang gefunden in die Vorstellungswelt insbesondere des Christentums (als Eingang der Seele in das Reich Gottes). Damit vermischt sich allerdings naturaler Erklärungsversuch mit ontologischen Aspekten (beispielsweise des Beziehungsgeflechtes des Menschen zum Grund des Daseins, nämlich Gott).
Die "Angst vor dem Tod" wird überwiegend von Höllen- und Strafvorstellungen, von Dunkelheit oder Feuerqualen induziert, denen "die Seele" nach der Trennung vom Fleisch ausgesetzt sein soll, falls die Schuld (übrigens an den Mitmenschen!) nicht gesühnt wurde.
Dass diese Vorstellung in sich gespalten ist, fällt den Meisten gar nicht auf: Trennt sich die vis vitalis von der Leiche, werden fleischliche Strafenqualen (Zerstampfen, Schlagen, Brennen) sinnlos. Die 'vis vitalis' könnte in der Atomglut der Sonne existieren, ohne die geringste Qual - im Gegenteil, sie hätte Energie, die unserer Kohlenstoffexistenz niemals zur Verfügung stehen wird. Die nachteiligen physischen Eigenschaften des Fleisches wären ja nicht mehr!
Also kurz und gut: Die aus dem Hellenismus entlehnte "Seele" dürfte ein Missverständnis sein. Eine solche, die ins Himmelreich eingeht und strafbar ist, ist frommer Erziehungsmythos. Und wenn es sie geben sollte, so ist sie den physischen Eigenarten unserer Existenz vollkommen enthoben, bestenfalls so etwas wie ein "Lebensprinzip", das sich jederzeit in unserer Welt etablieren kann.
Offensichtlich hat dieser frühe Erklärungsversuch Eingang gefunden in die Vorstellungswelt insbesondere des Christentums (als Eingang der Seele in das Reich Gottes). Damit vermischt sich allerdings naturaler Erklärungsversuch mit ontologischen Aspekten (beispielsweise des Beziehungsgeflechtes des Menschen zum Grund des Daseins, nämlich Gott).
Die "Angst vor dem Tod" wird überwiegend von Höllen- und Strafvorstellungen, von Dunkelheit oder Feuerqualen induziert, denen "die Seele" nach der Trennung vom Fleisch ausgesetzt sein soll, falls die Schuld (übrigens an den Mitmenschen!) nicht gesühnt wurde.
Dass diese Vorstellung in sich gespalten ist, fällt den Meisten gar nicht auf: Trennt sich die vis vitalis von der Leiche, werden fleischliche Strafenqualen (Zerstampfen, Schlagen, Brennen) sinnlos. Die 'vis vitalis' könnte in der Atomglut der Sonne existieren, ohne die geringste Qual - im Gegenteil, sie hätte Energie, die unserer Kohlenstoffexistenz niemals zur Verfügung stehen wird. Die nachteiligen physischen Eigenschaften des Fleisches wären ja nicht mehr!
Also kurz und gut: Die aus dem Hellenismus entlehnte "Seele" dürfte ein Missverständnis sein. Eine solche, die ins Himmelreich eingeht und strafbar ist, ist frommer Erziehungsmythos. Und wenn es sie geben sollte, so ist sie den physischen Eigenarten unserer Existenz vollkommen enthoben, bestenfalls so etwas wie ein "Lebensprinzip", das sich jederzeit in unserer Welt etablieren kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

