Regenbogen schrieb:In einem auf Clemens von Alexandria (um 150 - 215 unsere Zeitrechung) zugeschriebenen Brief…
Von Morton Smith wurde im Sommer1958 anlässlich eines Aufenthaltes im griechisch-orthodoxen Kloster Mar Saba, südöstlich von Jerusalem, auf unbedruckten Seiten einer Ausgabe von Texten des Ignatius von Antiochien aus dem Jahre 1646 ein handschriftlicher Eintrag gefunden, der vorgibt, der Textauszug eines Briefes von Clemens v. Alexandrien an einen (nicht weiter bekannten) Theodoros zu sein.
In diesem Text wird vor einem durch die Sekte der Karpokratianer verfälschten Markusevangelium gewarnt. Es wird festgehalten, dass es eine geistlichere Fassung des Markus-Evangeliums gäbe, und es wird aus dieser zitiert.
Die Mehrheit der Fachgelehrten bezweifelt die Echtheit des Textes und ist sich weitgehend einig, dass das sog. "Geheime Markus-Evangelium" ein auf den kanonischen Evangelien beruhendes Apokryphon ist.
(vgl. W. Schneemelcher, Neutestamentliche Apogryphen, I Evangelien, S. 89 – 92).
Zitat:Der Urheber des Clemensbriefes kennt den wahren Inhalt des Urevangeliums von Markus offensichtlich,...
Offensichtlich ist nur, dass (wann auch immer) ein Text verfasst wurde, mit dem behauptet wird, es hätte einmal "Geheimes Markus-Evangelium" gegeben.
Zitat:Das Urevangelium von Markus (die Aufzeichnungen des Petrus), ist eine feste Grundlage um Jahr 62 gewesen,…
Bei solch wackligem Fundament, von einer "festen Grundlage" – wofür auch immer – zu sprechen, halte ich für gewagt.
MfG B.

